Polen: Paulo Sousa nach nur einem Jahr schon wieder weg?

Bei der Auslosung der WM 2022 Playoffs hätte es die polnische Nationalmannschaft sicherlich schlimmer erwischen können. Europameister Italien und Portugal etwa gehen Robert Lewandowski und Co. aus dem Weg, wobei aber die eigenen Aufgaben sicherlich auch nicht zu unterschätzen sind.

Im Halbfinale muss Polen in Russland antreten und sollte dann ein Sieg gelingen, fiele die Entscheidung vor heimischem Publikum gegen den Sieger des Duells zwischen Schweden und Tschechien.

Paulo Sousa bei Flamengo nicht der einzige Kandidat

Ob Polen im März mit Trainer Paulo Sousa nach Russland reisen wird, um sich für die WM 2022 zu qualifizieren, ist im Moment allerdings fraglich. Der Portugiese, der im vergangenen Winter nach der durchaus überraschenden Trennung von Jerzy Brzęczek installiert wurde, scheint für sich andere Überlegungen zu haben. Denn wie mehrere brasilianische Medien berichten, befindet sich der ehemalige Spielmacher in engem Austausch mit Flamengo Rio de Janeiro und soll im Zuge dessen seine Bereitschaft erklärt haben, den brasilianischen Traditionsverein zu übernehmen.

Sousa soll von Flamengo einen Vertrag über zwei Jahre plus Verlängerungsoption gefordert haben, muss nun aber offenbar zunächst noch abwarten. Denn die Verantwortlichen von Flamengo haben dem Vernehmen nach noch Gespräche mit weiteren Kandidaten anberaumt, ehe eine Entscheidung fallen soll. Wunschkandidat Flamengos soll Jorge Jesus sein, der allerdings kaum von Benfica Lissabon loszueisen sein dürfte. Außerdem gelten der bis Ende der vergangenen Saison für die AS Rom tätige und aktuell vereinslose Paulo Fonseca sowie Carlos Carvalhal von Sporting Braga als Optionen.

Sollte bei der Suche nach einem Nachfolger für Renato Portaluppi, der Ende November nach einer 1:2-Niederlage nach Verlängerung im Finale der Copa Libertadores gegen Palmeiras Sao Paulo entlassen wurde, die Wahl auf Sousa fallen, darf man gespannt sein, wie es in Polen weitergeht. Wobei alleine die Tatsache, dass sich der 51 Jahre alte Fußball-Lehrer konkret mit einer anderen Option beschäftigt, eigentlich keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit begründet.

Offiziell sind keine anderen Pläne Sousas bekannt

Dazu passend wird Sousa medial ein schwieriges Verhältnis zum polnischen Verbandspräsidenten Cezary Kulesza nachgesagt. Offiziell weiß man in Polen allerdings noch nichts über andere Pläne Sousas, wie Verbandssprecher Jakub Kwiatkowski auch mit Blick auf ein kürzliches Treffen der Verantwortlichen mit dem Trainer gegenüber “Onet“ erklärte.

Allerdings ist bisher auch nicht explizit vereinbart worden, die eigentlich bis zum Ende der regulären WM-Qualifikation 2022 vereinbarte Zusammenarbeit fortzusetzen. Dass Polen mit Paulo Sousa auf der Trainerbank in Russland antreten wird, ist somit noch keineswegs beschlossene Sache. Für alle Seiten wäre es indes mehr als sinnvoll, zeitnah Nägel mit Köpfen zu machen, um die Vorbereitung auf die so wichtigen Ausscheidungsspiele nicht zu beeinträchtigen.

 

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