Kevin Volland hakt die Nationalmannschaft weitgehend ab

Gegen die Niederlande (2:4) und in Nordirland (2:0) hat die deutsche Nationalmannschaft in der Fußball EM 2020 Quali zwar jeweils zwei Tore erzielt, insgesamt aber im Offensivspiel nicht überzeugen können. Serge Gnabry, der in beiden Partien traf, war zwar sicherlich ein Lichtblick, doch mit Marco Reus und Timo Werner fielen die beiden anderen in der Dreier-Offensive aufgebotenen Akteure sowohl gegen die Niederlande als auch in Nordirland ab.

Reus und Werner konnten die im Verein bei Borussia Dortmund bzw. RB Leipzig meist herausragenden Leistungen nicht bestätigen und müssen in dieser Verfassung jeweils um ihre Plätze bangen. Insbesondere im Hinblick auf die EURO 2020, bei der Leroy Sane nach seinem Anfang August erlittenen Kreuzbandanriss wieder zur Verfügung stehen und in Normalform gesetzt sein sollte.

Julian Brandt und je nach Grundordnung auch Kai Havertz sind weitere Akteure, die um die Plätze in der Offensive im Deutschland Fußball Trikot kämpfen. Der zuletzt erstmals nominierte Luca Waldschmidt und der verletzungsbedingt in den jüngsten Partien fehlende Julian Draxler runden die aktuelle Auswahl in der Abteilung Attacke ab, die freilich auch noch erweitert werden könnte.

Volland letztmals im November 2016 dabei

Allerdings mutmaßlich nicht durch Kevin Volland, der zwar bei Bayer Leverkusen seit Monaten zu den Schlüsselspielern zählt und als Torschütze sowie Vorbereiter regelmäßig Akzente setzt. Der 27-Jährige, der im November 2016 beim 1:1 gegen Italien sein zehntes und bislang letztes Länderspiel bestritten hat, genießt bei Bundestrainer Joachim Löw aber offenkundig nicht die höchste Wertschätzung.

Das spürt auch Volland selbst, der nun im “Kicker“ recht deutlich machte, nach knapp drei Jahren ohne Berufung nicht mehr an eine Zukunft in der Nationalmannschaft zu glauben: “Es gab natürlich ein paar Momente, in denen man der Auffassung ist, von der Leistung her könnte der Bundestrainer einen schon mitnehmen. Und dann war es doch nicht so. Und dann ist es auch abgehakt für mich.“

Champions League als Prüfstein

Wirklich beeinträchtigt fühlt sich Volland durch die Nichtberücksichtigung beim DFB indes nicht, sondern geht stattdessen in seiner Führungsrolle im Verein auf: “Was soll ich machen? Ich gebe Gas, versuche, mit meiner Mannschaft alles rauszuholen. Mir macht es hier in Leverkusen riesig Spaß. Und solange das der Fall ist und mich das Thema nicht belastet, ist bei mir alles okay.“

Sofern Volland, der sein einziges Länderspieltor ebenfalls im November 2016 beim 8:0 in San Marino erzielt hat, in Leverkusen weiter mit Leistung vorangeht und möglicherweise auch in der Champions League in den Duellen mit Juventus Turin und Atletico Madrid überzeugen kann, wird der Name des durchschlagkräftigen Angreifers aber sicherlich immer wieder auch in Zusammenhang mit der Nationalmannschaft genannt werden. Erst recht, wenn die DFB-Elf auch in den nächsten Länderspielen im Spiel nach vorne Probleme offenbaren sollte.

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