ÖFB-Team in EM-Quali unter Zugzwang

Für die österreichische Nationalelf geht es bei den anstehenden Spielen in der EM 2020 Qualifikation um viel. Während beim Heimspiel gegen Außenseiter Lettland drei Punkte Pflicht sind, wartet drei Tage später in Warschau mit Tabellenführer Polen eine ungleich schwierigere Aufgabe. Erlaubt sich die Foda-Truppe einen Ausrutscher, könnte die Endrunde 2020 bereits in weite Ferne rücken.

Pflichtsieg gegen Lettland

Der EM-Gastgeber 2008 hatte einen krassen Fehlstart in die Quali hingelegt. Auf die bittere 0:1-Heimpleite gegen Polen folgte ein überraschendes 2:4 in Israel, durch Siege über Slowenien (1:0) und Nordmazedonien (4:1) fand man zuletzt aber wieder zurück in die Spur. Gegen Lettland müssen die Österreicher in der Salzburger Red Bull-Arena unbedingt nachlegen.

Die Balten sind bislang noch punktelos, zuletzt setzte es eine herbe 0:5-Klatsche gegen Slowenien. Erfreulich ist die Bilanz gegen den EM-Teilnehmer von 2004: in bisher sieben Duellen gab es fünf Erfolge, die einzige Niederlage setzte 1995 in der EM-Quali mit einem 2:3 in Riga. Das jüngste Aufeinandertreffen erfolgte 2011 in Graz, als sich die ÖFB-Elf im Rahmen eines Testspiels mit 3:1 durchsetzen konnte.

Gelingt der Pflichtsieg gegen Lettland steht drei Tage später mit dem Auswärtsspiel in Polen die wohl schwierigste Aufgabe in der Qualifikation bevor. Der EM-Viertelfinalist von 2016 und 20. der Fußball Weltrangliste konnte bislang alle vier Partien für sich entscheiden und kassierte dabei kein einziges Gegentor.

Die Mannschaft von Jerzy Brzeczek, die mit Stars wie Wojciech Sczeszny und Robert Lewandowski gespickt ist, könnte mit einem weiteren Dreier die EURO-Teilnahme so gut wie fixieren. Neben der spielerischen Qualität können sich die „Bialo-Czerwoni“ auch auf das heißblütige Heimpublikum verlassen, welches das Warschauer Nationalstadion in einen Hexenkessel verwandeln wird.

ÖFB-Stammtorhüter Lindner muss zuschauen

Teamchef Franco Foda sorgte bei der Kadernominierung durchaus für eine Überraschung. Die langjährige Nummer eins Heinz Lindner, aktuell vereinslos, schaffte es nicht ins Aufgebot für das Länderspiel-Doppel.

Mit Pavao Pervan (VfL Wolfsburg), Alexander Schlager (LASK) und Cican Stankovic (Red Bull Salzburg) stehen hingegen gleich drei potentielle Debütanten im Kader. Wer als Nummer eins ins Lettland-Spiel geht, ist noch offen.

Überraschend kam auch der Rücktritt von Guido Burgstaller. Der Schalke-Stürmer, der in 25 Länderspielen zwei Tore im Österreich Trikot erzielen konnte, will sich nach eigener Aussage vollständig seinem Verein und seiner Familie widmen. Foda reagierte mit der Nominierung von Lukas Hinterseer, für den HSV-Stürmer ist es der erste Teameinsatz seit knapp drei Jahren.

Ebenfalls nicht mit von der Partie ist Peter Zulj, der Anderlecht-Legionär zog sich im Topspiel gegen Standard Lüttich einen Nasenbeinbruch zu. Für ihn rückt der zuletzt stark aufspielende Thomas Goiginger vom LASK ins Aufgebot. Tage zuvor war bereits Wolfsburgs Xaver Schlager mit einem Knöchelbruch ausgefallen, für ihn reiste Louis Schaub (1. FC Köln) zum ÖFB-Team.

Bei den EM 2020 Quoten wird Österreich übrigens als krasser Außenseiter gehandelt. Derzeit liegt die Quote auf einen Turniersieg bei 100.