U21-EM: Luca Waldschmidt und Marco Richter schießen sich in den Blickpunkt

Nach den ersten beiden Spieltagen hat sich bei der U21-Europameisterschaft in Italien und San Marino ein großer Favorit herauskristallisiert. Während die übrigen Top-Nationen wie Italien, Frankreich, England oder Spanien allesamt nicht durchweg überzeugen konnten, lieferte Titelverteidiger Deutschland zwei starke Auftritte ab und steht nach den Siegen über Dänemark (3:1) sowie Serbien (6:1) bereits mit einem Bein im Halbfinale. Für das endgültige Weiterkommen reicht der Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz am Sonntag im abschließenden Gruppenspiel gegen Österreich bereits ein Unentschieden.

Nichtsdestotrotz hat Coach Kuntz im Anschluss an den Kantersieg gegen Serbien gleich deutlich gemacht, auch gegen Österreich auf Sieg spielen zu wollen. Dabei wird der Ex-Profi, der als Spieler 1996 Europameister wurde, aller Voraussicht nach auf das gleiche Personal bauen wie gegen Serbien. Im Vergleich zum Auftaktspiel lief Florian Neuhaus anstelle von Arne Maier auf und dürfte sich erst einmal festgespielt haben.

Waldschmidt und Richter zusammen mit bereits sieben Toren

Zusammen mit Mahmoud Dahoud und Maximilian Eggestein bildete Neuhaus ein enorm spielstarkes Mittelfeld, von dem vor allem auch die Dreier-Offensive profitierte. Obwohl auch Levin Öztunali etwa mit seinem Traumpass vor dem 1:0 gegen Serbien positiv auf sich aufmerksam machen konnte, ragt aus dem Offensivtrio bislang vor allem das Duo Marco Richter und Luca Waldschmidt heraus.

Richter avancierte gegen Dänemark mit zwei Toren und der Vorlage zu Waldschmidts Treffer zum 3:1-Endstand zum Mann des Tages. Auch gegen Serbien brachte der Angreifer vom FC Augsburg das deutsche Team nach dem schon erwähnten Zuspiel von Öztunali in Führung, stand danach aber ein wenig im Schatten des überragenden Waldschmidt.

Zum 2:0 seines Sturmpartners leistete Richter wieder die Vorarbeit, ehe Waldschmidt mit einer herrlichen Einzelaktion noch vor der Pause auf 3:0 im DFB-Trikot erhöhte und im zweiten Durchgang mit seinem bereits vierten Turniertor auch noch das zwischenzeitliche 5:0 besorgte.

Nach Spielschluss zeigte sich der Stürmer des SC Freiburg indes betont zurückhaltend und richtete gegenüber dem “ Kicker“ den Blick bereits auf das entscheidende Gruppenspiel gegen Österreich: „Wenn in der Kabine ein bisschen Musik läuft, dürfen wir auch kurz Spaß haben – dann geht es aber auch wieder weiter.“

Beide Stürmer mit langfristigen Verträgen

Unabhängig vom laufenden Turnier haben sowohl Waldschmidt als auch Richter ihren Marktwert in den jüngsten beiden Spielen deutlich erhöht. Mit ihren Leistungen vor den Augen zahlreicher Scouts aus allen internationalen Top-Ligen dürften die beide in so manchem Notizblock gelandet sein. Waldschmidt, auf den in der Vergangenheit auch RB Leipzig schon ein Auge geworfen haben soll und der nun unter anderem mit Lazio Rom in Verbindung gebracht wird, steht allerdings in Freiburg noch bis 2022 unter Vertrag. Sofern ein Verein den 23-jährigen Stürmer verpflichten möchte, würde es deshalb richtig teuer.

Selbiges gilt für den sogar erst 21 Jahre alten Richter, der noch bis 2023 an den FC Augsburg gebunden ist. Nach einer lange Zeit durchwachsenen Saison mit einem deutlichen Aufwärtstrend im Frühjahr hat dribbelstarke Offensivmann fraglos an Stellenwert gewonnen. Anfragen anderer Vereine wären keine Überraschung, wobei bekannt ist, dass Augsburgs Sportdirektor Stefan Reuter ein extrem harter Verhandlungspartner ist, der im Falle von Richter bei Offerten nicht in zweistelliger Millionenhöhe gar nicht erst gesprächsbereit sein dürfte.

Auch interessant: