Levin Öztunali nach der U21-EM von Mainz nach Augsburg?

Es war ein hartes Stück Arbeit, doch letztlich hat die deutsche Nationalmannschaft nach den klaren Auftaktsiegen über Dänemark (3:1) und Serbien (6:1) dank eines 1:1 gegen Österreich das Halbfinale der U21-Europameisterschaft 2019 in Italien und San Marino erreicht.

Entscheidend war neben Luca Waldschmidt, der die deutsche Elf sehenswert in Führung brachte, diesmal der mehrfach glänzend reagierende Alexander Nübel im Tor, der freilich auch den Elfmeter vor dem Ausgleich verursachte.

Seinen Anteil an der erfolgreichen Gruppenphase hatte unterdessen sicher auch Levin Öztunali. Der Enkel von Uwe Seeler ist im DFB-Trikot auf der rechten Außenbahn gesetzt und sorgt von dort mit seinen schnellen Dribblings immer wieder für Schwung. Beim Kantersieg gegen Serbien war es Öztunalis Traumpass auf den gestarteten Marco Richter, der maßgeblich zur frühen Führung führte. Darüber hinaus setzte der 23-Jährige in allen Partien Akzente, wenngleich das eine oder andere Mal die letzte Entscheidung nicht die richtige war oder ein Tick Präzision fehlte.

Öztunali in Mainz nur selten gefragt

Nichtsdestotrotz ist die U21-EM aus Sicht von Öztunali schon jetzt positiv zu bewerten. Denn beim 1. FSV Mainz 05 lief es für den gebürtigen Hamburger, der trotz seines türkischen Vaters nur einen deutschen Pass besitzt, zuletzt nicht wirklich rund. Obwohl abgesehen vom Saisonstart, als ein Muskelbündelriss bzw. dessen Nachwehen an den ersten drei Spieltagen einen Einsatz verhinderte, immer fit, reichte es nur zu 15 Einsätzen.

Elf Mal durfte Öztunali von Beginn an ran, konnte sich aber abgesehen von einer kurzen Phase im Februar und März nie wirklich als Stammspieler fühlen. Die Entscheidung von Trainer Sandro Schwarz, den ehemaligen Bremer und Leverkusener nur sporadisch einzusetzen, war aufgrund dessen meist durchwachsener Vorstellungen allerdings durchaus nachvollziehbar. So standen für Öztunali unter dem Strich nur zwei Vorlagen zu Buche. Ein Tor gelang dem langjährigen Junioren-Nationalspieler hingegen nicht.

Für alle Beteiligten scheint nun trotz eines noch bis 2021 laufenden Vertrages ein Neuanfang andernorts die beste Wahl. Und in der Tat zeichnet sich ein Wechsel Öztunalis ab, dem Mainz keine Steine in den Weg legen würde, sofern die Ablöse einigermaßen stimmt.

Zurück zu Martin Schmidt?

Als stark interessiert gilt vor allem der FC Augsburg, bei dem mit Martin Schmidt ein Trainer am Ruder sitzt, der Öztunali aus der gemeinsamen Zeit in Mainz kennt und sehr schätzt. Weil Schmidt großen Wert auf ein schnelles Umschaltspiel und Flügelspieler mit Tempo legt, verwundern die Gedanken an seinen ehemaligen Schützling nicht.

Während der U21-EM ist zwar nicht damit zu rechnen, dass in die Personalie Bewegung kommt, doch nach Turnierschluss wird sich Öztunali während seines Urlaubs sicherlich mit dem Interesse aus Augsburg beschäftigen. Ein Wechsel in die Fuggerstadt wäre auf jeden Fall nicht mehr die ganz große Überraschung.