Frankreichs Marcus Thuram träumt von der Equipe Tricolore

Kaum eine andere Nation ist offensiv so mit überragenden Fußballern gesegnet wie Frankreich. Der Weltmeister verfügt mit Kylian Mbappe und Antoine Griezmann über zwei der anerkannt weltbesten Stürmer, hat darüber hinaus aber auch noch eine Vielzahl an Angreifern zur Auswahl, die ihre Klasse auf Top-Niveau ebenfalls schon bewiesen haben.

Der mittlerweile 33 Jahre alte Olivier Giroud ist zwar beim FC Chelsea keine Stammkraft mehr und steht dem Vernehmen nach vor einem Wechsel in der Winterpause, doch im für die Equipe Tricolore hat der Routinier nicht zuletzt wegen seiner mannschaftsdienlichen Spielweise nach wie vor eine enorme Bedeutung.

Wissam Ben Yedder, der nach seinem Wechsel vom FC Sevilla zum AS Monaco in der heimischen Ligue 1 richtig aufgeblüht ist und aktuell die Torschützenliste anführt, hat sich zuletzt in den Kreis der Equipe Tricolore gespielt, dem auch Alassane Plea von Borussia Mönchengladbach angehört. Und es befinden sich weitere Stürmer in Lauerstellung. Neben Moussa Dembele von Olympique Lyon vor allem auch Marcus Thuram, der als Teamkollege von Plea keinen geringen Anteil daran hat, dass Gladbach aktuell die Tabelle der Bundesliga anführt.

Elf Scorerpunkte in 14 Bundesliga-Spielen

Am Samstag war es Thuram, der im Spiel gegen den FC Bayern München beim Stand von 1:1 kurz vor dem Ende von Javi Martinez nur regelwidrig gestoppt werden konnte. Weil Ramy Bensebaini den fälligen Strafstoß zum 2:1-Siegtreffer verwandelte, behauptete die Borussia die Tabellenführung und Thuram konnte im 14. Bundesliga-Einsatz seinen bereits elften Scorerpunkt verbuchen.

Neben sechs Toren leistete der 22-Jährige zu fünf Treffern die Vorarbeit. Darüber hinaus stehen für Plea im DFB-Pokal noch zwei Tore und in der Europa League jeweils ein Treffer und ein Assist zu Buche. Die 9,5 Millionen Euro, die Mönchengladbach im Sommer an EA Guingamp überwiesen hat, haben sich damit bereits als bestens angelegtes Geld erwiesen. Auch deshalb, weil sich Thuram mit seinen Leistungen schon ins Blickfeld absoluter Top-Klubs gespielt hat und Gladbach aktuell davon ausgehen kann, den Angreifer eines Tages für ein Vielfaches der selbst bezahlten Ablöse weiterverkaufen zu können.

Noch einmal einen Sprung würde Thurams Marktwert durch die erstmalige Nominierung für die A-Nationalmannschaft machen. Und daraus, zumindest mit einem Auge auf die Equipe Tricolore zu schielen, machte der wuchtige und zugleich technisch starke Offensivmann gegenüber “Sport 1“ nun kein Geheimnis: „Die französische Nationalmannschaft ist für jeden französischen Spieler ein Traum und wäre eine Riesenehre für mich.“

Im Sommer noch bei der U21

Im Sommer 2019 noch mit überschaubarem Erfolg bei der U21-Europameisterschaft im Einsatz scheint eine Nominierung durch Nationaltrainer Didier Deschamps bei gleichbleibenden Leistungen nur eine Frage der Zeit. Thuram würde dann in die Fußstapfen seines Vaters Lilian treten, der 140 Länderspiele im Frankreich-Trikot bestritten hat und 1998 Welt- sowie 2000 Europameister wurde – allerdings als Rechtsverteidiger.

Schnelligkeit und Dynamik hat Thuram junior aber sicherlich von seinem Vater geerbt, der im Laufe seiner Karriere auch auf Vereinsebene beim AS Monaco, beim AC Parma, bei Juventus Turin und am Ende beim FC Barcelona große Erfolge feierte. Bis dahin hat Marcus Thuram noch einen weiten Weg vor sich, doch mit dem vorhandenen Potential ist nicht ausgeschlossen, dass der Youngster diesen gehen wird – vielleicht ja auch schon als französisches Kadermitglied bei der Fußball EM 2020.