Slowakei: Robert Bozenik als neuer Hoffnungsträger

Die Slowakei hat die Qualifikation für die EM 2020 auf direktem Weg verpasst. Bei der Europameisterschaft 2016 noch ins Achtelfinale eingezogen und erst dort an Deutschland gescheitert, reichte es für die slowakische Auswahl in Qualifikationsgruppe E nur zum dritten Platz hinter Kroatien und Wales. Letztlich entscheidend war die 1:3-Niederlage Mitte November im “Endspiel“ in Kroatien. Zuvor hatten aber auch das 0:4 im Hinspiel gegen den Vize-Weltmeister, eine 0:1-Pleite in Wales und ein 1:1 gegen Ungarn wichtige Punkte gekostet.

Über die Play-offs der besten noch nicht für die Endrunde qualifizierten Nations-League-Teilnehmer erhält die Slowakei Ende März aber eine zweite Chance. Im Halbfinale geht es dann zunächst gegen Irland, ehe dann im Falle eines Sieges der Gewinner der Partie zwischen Bosnien-Herzegowina und Nordirland im Finale wartet. Gelingt der Sprung zur EURO noch, träfe die Slowakei in der Endrunde im Sommer in Gruppe E auf das in den EM Wettquoten hochgehandelte Spanien sowie Schweden und Polen.

Bozenik trifft in den letzten drei Länderspielen

In den vergangenen Monaten hat sich in der Slowakei ein neuer Hoffnungsträger im Hinblick auf die EM 2020 und generell auf die Zukunft herauskristallisiert. Robert Bozenik, der erst im Juni sein Debüt feierte, bestritt mittlerweile acht Länderspiele und erzielte dabei beachtliche vier Tore. Der 20 Jahre alte Angreifer scheint dazu in der Lage, die slowakische Offensive perspektivisch auf in neues Niveau zu hieven.

Während in der Defensive mit Milan Skriniar sowie im Mittelfeld mit Marek Hamsik, Stanislav Lobotka und Juraj Kucka Akteure von nachgewiesener internationaler Klasse vorhanden sind, fehlte es der Slowakei in den vergangenen Jahren an einem entsprechenden Stürmer. Bozenik hat nun in den letzten drei Länderspielen immer getroffen und einige Hoffnungen geweckt. Zunächst war der 1,88 Meter große Stürmer im Oktober im Testspiel gegen Paraguay (1:1) erfolgreich und dann traf Bozenik auch beim 1:3 in Kroatien sowie beim 2:0-Heimsieg zum Jahresabschluss gegen Aserbaidschan.

Bozenik im Verein mit ausbaufähiger Quote

Beim MSK Zilina liest sich Bozeniks aktuelle Quote mit drei Toren und vier Vorlagen in 16 Partien der Fortuna Liga zwar eher durchwachsen, aber dennoch bescheinigen viele Experten dem Angreifer das Potential für eine erfolgreiche Karriere auch fern der Heimat. So machen aktuell auch schon Spekulationen über Interessenten aus den großen Ligen Europas die Runde.

Neben Vereinen aus England, Frankreich, Italien und den Niederlanden soll vor allem der Hamburger SV, der gerade den zweiten Anlauf nimmt, in die Bundesliga zurückzukehren, seine Fühler ausgestreckt haben. Gespräche mit dem HSV soll Bozeniks Berater bereits geführt haben. Noch steht aber ein Treffen mit Trainer Dieter Hecking aus, bevor eventuell weitere Schritte in die Wege geleitet werden. Eine im Raum stehende Ablöseforderung Zilinas im Bereich von drei Millionen Euro ist für den noch bis 2022 gebundenen Bozenik marktgerecht, könnte einem Wechsel nach Hamburg indes im Wege stehen. Dass Bozenik 2022, zum Zeitpunkt der WM in Katar, tatsächlich noch für den MSK Zilina spielt, ist aber eher unwahrscheinlich.