Top-Talent Eduardo Camavinga bald in Frankreich-Aufgebot?

Den 106 Jahre alten Rekord von Maurice Gastiger, der am 8. Februar 1914 im Alter von 17 Jahren, vier Monaten und fünf Tagen bei der 4:5-Niederlage in Luxemburg als nach wie vor jüngster Spieler in der Geschichte der französischen Nationalmannschaft auf dem Platz stand, kann Eduardo Camavinga nicht mehr knacken. Doch Platz zwei in diesem Ranking ist für den im November 17 Jahre alt gewordenen Shooting-Star von Stade Rennes noch drin.

Seit November eingebürgert

So gilt es als nicht unwahrscheinlich, dass Nationaltrainer Didier Deschamps Camavinga bereits im März für die Freundschaftsspiele gegen die Ukraine (27. März) und Finnland (31. März) erstmals für die Equipe Tricolore nominiert. Die Voraussetzungen dafür wurden in den vergangenen Monaten auf jeden Fall geschaffen. Seit dem 5. November ist der in Angola geborene Mittelfeldspieler, der schon mit zwei Jahren zusammen mit seiner Familie nach Frankreich gekommen ist, in Besitz der französischen Staatsbürgerschaft.

Offiziell überreicht erhielt der Youngster seinen neuen Pass am 20. Dezember. Ein besonderer Moment für Camavinga, der im “Kicker“ kein Geheimnis daraus macht, sich als Franzose zu fühlen: „Selbst wenn ich in Angola geboren bin, ist Frankreich das Land meiner Kindheit. Als Kind habe ich immer die Videos von der WM 1998 geschaut. Und ich habe davon geträumt, dieses Trikot zu tragen.“

Zumindest in der U21 wurde Camavinga dieser Traum kurz nach der Einbürgerung bereits erfüllt. Im November stand der für sein Alter bemerkenswert abgeklärt agierende Linksfuß beim 3:2-Sieg über Georgien in der U21-EM-Qualifikation über 90 Minuten im Frankreich-Trikot auf dem Feld, musste dann aber vier Tage später in der Schweiz aufgrund von muskulären Problemen passen.

Bereits im Fokus von Real Madrid

Gut möglich nun, dass sich U21-Coach Sylvain Ripoll nicht mehr allzu oft an Camavinga erfreuen darf, der ähnlich wie in jüngerer Vergangenheit Kylian Mbappe mehrere Karrierestufen auf einmal nehmen könnte. Denn seit seinem Debüt am 6. April 2019 ist Camavinga bei Stade Rennes eine feste Größe und hat mit seinen Leistungen längst über die französische Landesgrenze hinaus Aufmerksamkeit erregt.

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Nicht zuletzt Real Madrid hat Camavinga bereits mehrfach beobachtet. Und die Königlichen sollen danach überaus sowohl von der Technik als auch von der körperlichen Präsenz Camavingas angetan gewesen sein. Gerüchten zufolge soll Real sogar dazu bereit sein, eine Ablöse von 100 Millionen Euro auf den Tisch zu legen.

Über kurz oder lang wird man sich in Rennes mit einem Verkauf des Top-Talents beschäftigen müssen. Schließlich dürften die Bretonen kein Interesse daran haben, Camavinga mit Vertragsende im Sommer 2022 ablösefrei zu verlieren. Einsätze in der französischen Nationalmannschaft würden derweil sicherlich dazu beitragen, den Marktwert des Franko-Angolaners noch weiter zu erhöhen.

Frankreich bekommt es in der Gruppe F der EURO mit Deutschland, Portugal und den Sieger von Nations League Playoff A zu tun.

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