Afrika-Cup 2021 wieder im Winter – Jürgen Klopp verärgert

Nachdem die 32. Auflage des Afrika-Cups, bei der sich Algerien am 19. Juli im Finale in Kairo gegen den Senegal (aktuell bestes afrikanisches Team laut FIFA Weltrangliste) durch einen 1:0-Erfolg den zweiten Titel seiner Geschichte holte, erstmals im Sommer ausgetragen wurde, erfolgt beim nächsten Mal die Rolle rückwärts. So wird der Afrika-Cup 2021 wieder zu Jahresbeginn ausgetragen.

Gespielt werden soll demnach vom 9. Januar bis zum 6. Februar 2021. Ausrichter Kamerun begründete die Rückverlegung des Turniers mit den besseren Witterungsbedingungen. Vermieden werden soll, dass die Spieler bei extrem hohen Temperaturen ran müssen. Hinter vorgehaltener Hand wird allerdings auch gemunkelt, dass die Verlegung des Afrika-Cups in den Winter in Zusammenhang mit der neuen Klub-WM steht, deren Erstauflage von der FIFA für den Sommer 2021 in China geplant ist. Die daran beteiligten Top-Klubs sollen natürlich möglichst in Bestbesetzung antreten und nicht aufgrund einer Kontinentalmeisterschaft auf mehrere Leistungsträger verzichten müssen.

Liverpool Anfang 2021 ohne ein Trio?

Genau das droht nun aber etwa dem FC Liverpool Anfang 2021, sollten der Ägypter Mohamed Salah, der Senegalese Sadio Mane und der Guineer Naby Keita mit ihren Nationen an der Afrikameisterschaft, wovon nicht zuletzt deshalb auszugehen ist, weil das Turnier zuletzt analog zur Europameisterschaft von 16 auf 24 Teilnehmer erweitert wurde.

Liverpools Trainer Jürgen Klopp machte aus seinem Ärger über die Entscheidung im Rahmen einer Pressekonferenz keinen Hehl. „Das hilft afrikanischen Spielern ganz sicher nicht“, sieht es Klopp als alles andere als optimal an, dass seine Profis just nach der ohnehin in England extrem intensiven Phase nach Weihnachten ein Turnier spielen wollen und dann zurückkehren, wenn es im Verein mit der K.o.-Phase in den internationalen Wettbewerben richtig in die Vollen geht.

Als Konsequenz daraus deutete Klopp an, künftig möglicherweise auf die Verpflichtung afrikanischer Spieler zu verzichten: “Wir werden jetzt nicht Sadio, Mo und Naby verkaufen – natürlich nicht. Aber wenn man eine Entscheidung darüber treffen muss, ob man einen Spieler holt, ist das massiv. Der Spieler ist dann vier Wochen weg. Als Klub muss man das berücksichtigen.“

Klopp fordert einen runden Tisch

Klopp, der die Verlegung auf den Winter kurz und bündig als “Katastrophe“ bezeichnete, sieht über den Afrika-Cup, der das nächste Großereignis nach der Euro 2020 ist (hier die aktuellen Euro 2020 Wettquoten), hinausgehend ein generelles Problem. “Diese Entscheidungen werden getroffen, ohne Spieler oder Trainer zu fragen“, so der Erfolgscoach, der sich Sorgen um eine zu hohe und mit neuen bzw. erweiterten Wettbewerben wie der Klub-WM weiter wachsende Belastung der Spitzenspieler macht. So untermauerte Klopp seine schon vor längerer Zeit geäußerte Forderung nach einem runden Tisch, um Möglichkeiten zu diskutieren, wie für Top-Spieler künftig mehr anstatt immer weniger Zeit zur Regeneration geschaffen werden kann.