Robben mit der Niederlande zur EURO?

Knapp eineinhalb Jahre nach seinem letzten Bundesliga-Einsatz im Trikot des FC Bayern München, der gleichbedeutend mit dem letzten Pflichtspiel einer höchst erfolgreichen Karriere schien, hat sich Arjen Robben in einem Pflichtspiel zurückgemeldet. Der mittlerweile 36 Jahre alte Niederländer stand zum Auftakt der neuen Saison der Eredivisie in der Startelf seines Jugendklubs FC Groningen, bei dem Robben sich im Sommer zum Rücktritt vom Rücktritt entschlossen hatte.

Allerdings hatte sich Robben sein Comeback sicherlich ganz anders vorgestellt. Auf dem rechten Flügel aufgeboten war die Partie für den Altstar nach einer halben Stunde schon wieder beendet. Nach einem Zweikampf mit Pablo Rosario blieb Robben frustriert auf dem Boden sitzen und wurde wie so oft in seiner Karriere schon wieder Opfer von Verletzungspech. Mächtig angefressen ging Robben beim Stand von 0:0 in die Kabine und musste dort zur Kenntnis nehmen, dass seine Kollegen die Partie zu allem Überfluss auch noch mit 1:3 verloren.

Dwight Lodeweges macht die Tür auf

Wo genau und wie schwer es den Routinier erwischt hat, ist bislang noch nicht klar. Es sieht allerdings nach einer Verletzung der Oberschenkelmuskulatur aus, mit der Robben schon in der Vergangenheit mehrfach zu kämpfen hatte. Möglich, dass nun erst einmal eine längere Zwangspause folgt, eher der Offensivmann wieder auf den Platz zurückkehren kann.

Spekulationen darüber, dass Robben nicht nur in den Vereinsfußball zurückkehren, sondern auch in der niederländischen Nationalmannschaft ein Comeback feiern könnte, dürften damit erst einmal keine neue Nahrung erhalten. Diese hatte der nach dem Wechsel von Ronald Koeman zum FC Barcelona als Interims-Bondscoach tätige Dwight Lodeweges zuvor gegenüber der niederländischen Zeitung „Telegraaf“ selbst befeuert. „Alles steht und fällt mit der Leistung, und er muss es sich verdienen. Wer weiß, was er leisten könnte, vielleicht von der Bank?“, schloss Lodeweges nicht aus, dass der 96-fache Nationalspieler (37 Tore) auch für die Elftal noch einmal zum Thema wird. Möglicherweise sogar bei der Fußball EM 2021.

Robbens Ja zur Elftal steht noch aus

„Die EM wurde verschoben, danach haben wir gesagt, dass wir auf jeden einzelnen Spieler mit einem neuen Blick schauen. Das gilt jetzt auch für Arjen Robben“, kündigte Lodeweges auch an, dass der langjährige Profi des FC Bayern München genauso im Blickfeld steht wie andere Akteure. Zugleich betonte der Coach aber auch, dass erst einmal der nach der verpassten Qualifikation für die WM 2018 in Russland aus der Nationalmannschaft zurückgetretene Robben selbst seine Bereitschaft erklären müsste: “Man ist nie zu jung, aber vielleicht auch nie zu alt, um für eine Mannschaft wertvoll zu sein. Aber lasst uns abwarten, was Arjen selbst darüber denkt“, sagte Lodeweges.

Ob Robben sich vorstellen kann, noch einmal für sein Land aufzulaufen und vielleicht die 100 Länderspiele vollzumachen, ist fraglich. Der verletzungsbedingte Rückschlag gleich im ersten Ligaspiel dürfte den Routinier vermutlich eher ins Grübeln bringen, ob die Entscheidung zum Comeback die richtige war. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, ob und wie lange Dwight Lodeweges überhaupt auf der Kommandobrücke bleibt. Möglich, dass ein neuer Bondscoach ganz andere Pläne verfolgt.

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