Leonardo Balerdi auf dem Sprung zu Olympique Marseille?

Beim 4:0 im September gegen Mexiko und einen Monat später auch beim 6:1 gegen Ecuador stand Leonardo Balerdi jeweils fünf wenige Minuten für die argentinische Nationalmannschaft auf dem Platz. Basierend auf seinen beiden ersten Einsätzen in der Albiceleste hegt der 21 Jahre alte Innenverteidigung natürlich auch die Hoffnung, mit seinem Land bei der Copa America 2021 und bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar antreten zu können.

Dafür freilich benötigt Balerdi sicherlich mehr Spielpraxis als es bislang bei Borussia Dortmund der Fall war. Einen entsprechenden Rat soll dem Defensivtalent auch Nationaltrainer Lionel Scaloni gegeben haben, den sich Balerdi offenbar zu Herzen nehmen will.

Nur ein Startelfeinsatz in eineinhalb Jahren

Denn in den vergangenen Tagen verdichten sich die Anzeichen dafür, dass Balerdi Borussia Dortmund nach eineinhalb Jahren wieder verlassen wird. Im Januar 2019 für stattliche 15,50 Millionen Euro von den Boca Juniors aus Buenos Aires nach Deutschland geholt, reichte es in den zurückliegenden 18 Monaten lediglich zu acht Einsätzen bei den BVB-Profis. Neben einem Kurzeinsatz in der Champions League stehen sieben Partien in der Bundesliga zu Buche, wobei sich diese auch nur auf 128 Spielminuten summieren.

Sechs Mal wurde Balerdi von Trainer Lucien Favre erst spät auf den Rasen beordert. Lediglich beim finalen und für den BVB schon unbedeutenden 0:4 gegen die TSG 1899 Hoffenheim am 34. Spieltag durfte Balerdi von Beginn an ran und war Teil einer Mannschaft, die einen beschämenden Auftritt hinlegte und sich dafür bundesweit Kritik anhören musste. Mit einer ganz schwachen Vorstellung konnte der nach einer guten Stunde ausgetauschte Argentinier sein Startelfdebüt wahrlich auch nicht zur Eigenwerbung nutzen.

Marseilles Trainer bestätigt das Interesse

Nichtsdestotrotz soll nun Olympique Marseille die Fühler nach Balerdi ausgestreckt haben, der vor seinem Debüt in der A-Nationalmannschaft auch schon acht Einsätze für die U20 und U23 im Argentinien-Trikot verzeichnen konnte. Marseilles Trainer André Villas-Boas bestätigte bereits öffentlich das Interesse an Balerdi, dessen Vertrag beim BVB noch bis 2024 datiert ist. Daraus ergäbe sich die Möglichkeit einer Ausleihe, gegebenenfalls mit Kaufoption, die für die finanziell nicht auf Rosen gebetteten Südfranzosen sicher ein interessantes Modell wäre.

Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc deutete nun gegenüber dem “Kicker“ bereits an, Balerdi die Freigabe zu erteilen, “wenn es für alle passt“. Noch sei zwar „keine finale Entscheidung“ in dieser Hinsicht gefallen, doch die Tendenz scheint klar. Auch, da Zorc mit Blick auf fünf Kandidaten (Mats Hummels, Dan-Axel Zagadou, Manuel Akanji, Emre Can, Lukasz Piszczek) für die Innenverteidigung bzw. eine Dreierkette durchblicken ließ, auf einen Abgang Balerdis eher nicht mit einem Neuzugang reagieren zu wollen. Heißt übersetzt: der argentinische Youngster ist für den BVB verzichtbar und wird wohl andernorts einen neuen Anlauf zum Durchbruch in Europa unternehmen.

Erst zuletzt wurde entschieden, dass der Start der WM 2022 Qualifikation für Südamerika wegen der Corona-Pandemie von September auf Oktober 2020 verschoben wird. Ursprünglich hätte der Auftakt schon im März 2020 erfolgen sollen (hier geht’s zu den WM Wetten 2022).