Trotz starker Quote keine Chance für Kevin Volland im Nationalteam?

Nur noch etwas mehr als vier Monate sind es bis zum Beginn der Europameisterschaft 2021, von der weiterhin nicht klar ist, ob mit Zuschauern und wie geplant in zwölf verschiedenen EM 2021 Spielorten gespielt werden kann. Während diesbezüglich von der UEFA eine Entscheidung nun für Anfang April geplant ist, könnte schon der für Ende März datierte Start in die WM Quali 2022 einen Einblick in die Personalplanungen der Trainer auch für die EM-Endrunde geben.

Das gilt insbesondere auch für die deutsche Nationalmannschaft, denn sollte sich Bundestrainer Joachim Löw doch noch dafür entscheiden, das vor knapp zwei Jahren ausgemusterte Weltmeister-Trio Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller ganz oder teilweise ins Deutschland-Trikot zurückzuholen, dann ist damit vor den Spielen gegen Island (25. März), in Rumänien (28. März) und gegen Nordmazedonien (31. März) zu rechnen. Denkbar ist mit Blick auf diese drei Partien auch die erstmalige Nominierung von Jamal Musiala, um dessen Gunst der Deutsche Fußball-Bund (DFB) aktuell mit dem englischen Verband FA kämpft.

Kein klassischer Mittelstürmer in Sicht

In der Offensive ist derweil davon auszugehen, dass Löw weiterhin auf eine flexible Dreierreihe setzt und mit Serge Gnabry, Leroy Sane und Timo Werner als erste Wahl plant. Werner ist dabei neben Luca Waldschmidt der einzige gelernte Angreifer im Kader, wobei auch Gnabry von Löw schon mehrfach im Sturmzentrum eingesetzt worden ist.

Den klassischen Mittelstürmertyp wie es bis zur WM 2014 noch Miroslav Klose war, hat die deutsche Nationalmannschaft dagegen weiter nicht im Kader. In der Bundesliga drängt sich auch kein Spieler dieser Kategorie für den EM-Kader auf. Nils Petersen, in der Torjägerliste nach den offensiven Mittelfeldspielern Müller und Lars Stindl bereits der drittbeste deutsche Spieler, dürfte nach seinen beiden A-Länderspielen im Jahr 2018 kaum ein Thema sein, während Davie Selke bislang die vor einigen Jahren noch in ihn gesetzten Hoffnungen nicht ansatzweise erfüllen konnte.

Volland in bestechender Form

Regelmäßig in der Bundesliga getroffen hat unterdessen Kevin Volland, der das letzte seiner zehn Länderspiele im November 2016 beim 0:0 gegen Italien bestritten hat. Der im vergangenen Sommer von Bayer Leverkusen zur AS Monaco gewechselte Angreifer hat seine Hoffnungen auf ein Comeback im Nationalteam nach dieser langen Abwesenheit schon nahezu aufgegeben und doch mehren sich aktuell die Forderungen nach einer Chance für den 28-Jährigen.

Aus gutem Grund, zählt Volland doch in der französischen Ligue 1 mit elf Toren und acht Vorlagen in 21 Spielen zu den herausragenden Offensivakteuren. Insbesondere in den vergangenen Wochen präsentiert sich der gebürtige Bayer mit sechs Treffern und fünf Assists in acht Partien in bestechender Verfassung, was sich etwa von Werner bei Chelsea und Waldschmidt bei Benfica Lissabon nicht behaupten lässt.

Der Bundestrainer indes hat sich zu Volland schon seit längerem nicht mehr geäußert, was nicht dafür spricht, dass der schussgewaltige Linksfuß in seinen Planungen noch eine Rolle spielt. Setzt Volland seinen Lauf in der Ligue 1 fort, sollte Löw aber noch vor der EURO einen genaueren Blick über die Landesgrenze hinaus nach Frankreich richten.

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