Mexiko: Rafa Marquez hofft noch auf die WM 2018

Eine Überraschung war es nicht mehr und doch ist es für den mexikanischen Fußball ein Stück weit ein Einschnitt, dass Rafael Marquez nun sein Karriereende verkündet hat. Vor dem letzten Heimspiel seines aktuellen Klubs Atlas Guadalajara gegen Deportivo Guadalajara erklärte der mittlerweile 39-Jährige, dass das Stadtduell sein letzter Auftritt im Estadio Jalisco sei.

Eine Woche später geht die Laufbahn des Innenverteidigers dann mit dem Auswärtsspiel bei CF Pachuca zumindest auf Vereinsebene zu Ende. Ob die Karriere danach noch einige Wochen verlängert wird und mit der Teilnahme an der WM 2018 ein letztes Highlight erfährt, steht derweil noch nicht fest.

Schon bei der WM 2002 dabei

Dass Marquez, der schon 2002 bei der WM in Japan und Südkorea dem mexikanischen Aufgebot angehörte, liebend gerne im Sommer in Russland dabei wäre, machte der 141-fache Nationalspieler parallel zur Ankündigung, seine Schuhe an den Nagel zu hängen, auch deutlich: “Ich habe den Traum, zu einer fünften WM zu fahren. Er ist gleich um die Ecke und die zwei Spiele helfen mir, mich körperlich zu verbessern. Ich habe mich in den letzten Spielen sehr gut gefühlt, also warte ich darauf, was sich ergibt, zeigte sich Marquez durchaus zuversichtlich, dass ihn der Ruf von Nationalcoach Juan Carlos Osorio ereilen wird.

Aber auch für den Fall, dass es nichts werden sollte mit einer letzten WM-Teilnahme, wäre Marquez mit dem Verlauf seiner Karriere sehr zufrieden: “Es wäre der perfekte Höhepunkt, die Kirsche auf dem Kuchen, zur WM zu fahren. Aber selbst wenn es nicht klappen sollte, bin ich sehr stolz, glücklich und zufrieden mit der Karriere, die ich hatte.“

Zum bislang letzten Mal lief Marquez, der 2006 und 2009 mit dem FC Barcelona die Champions League gewann, im Spiel um Platz drei beim Confederations Cup 2017 für Mexiko auf, das mit 1:2 nach Verlängerung gegen Portugal verloren ging.

Seit Oktober wieder im Einsatz

Danach sorgte Marquez monatelang nicht auf dem Feld, sondern abseits davon für Negativschlagzeilen. Dem Verteidiger wurde vom US-Finanzministerium vorgeworfen, dem Drogenbaron Raúl Flores Hernández bei der Geldwäsche geholfen zu haben, was Marquez aber stets abgestritten hat. Erst im Oktober kehrte Marquez auf das Spielfeld zurück und war direkt wieder Kapitän von Atlas Guadalajara.

Nun konnte sich der Routinier in den vergangenen Wochen durchaus wieder für das Nationalteam empfehlen und wäre mit seiner langen Erfahrung auf jeden Fall als Führungsfigur wertvoll, wenn auch vielleicht nicht mehr unbedingt in der ersten Elf. Ob der letzte Traum als Fußballer für Marquez in Erfüllung geht, wird sich Mitte Mai zeigen, wenn Trainer Osorio seinen vorläufigen WM-Kader benennt. Ist Marquez dann dabei, dürfte er auch mit zur Endrunde fahren. In der WM 2018 Gruppe F trifft Mexiko auf WM 2018 Favorit Deutschland, Schweden und Südkorea.