Hector verlängert in Köln – DFB-Karriere gefährdet?

Nur wenige Monate nach dem Aufstieg des 1. FC Köln in die Bundesliga ereilte Jonas Hector im November 2014 erstmals der Ruf von Bundestrainer Joachim Löw, der mit dem gebürtigen Saarländer nach der WM 2014 seinen neuen Linksverteidiger fand. Weil Philipp Lahm am Ende seiner Karriere meist rechts eingesetzt wurde, bestritt Deutschland die erfolgreiche WM in Brasilien komplett mit dem gelernten Innenverteidiger Benedikt Höwedes auf der linken Abwehrseite, der trotz seiner soliden bis guten Leistungen aber nie als Dauerlösung gesehen wurde. Bei den Panini WM 2018 Stickern ist er bisher noch nicht dabei.

Anders Hector, der sich schnell im Kreise der Nationalmannschaft zurecht fand und inzwischen auf 36 Länderspiele mit immerhin drei Toren zurückblicken kann. Unvergessen ist natürlich das Viertelfinale der EM 2016 in Frankreich, als Hector als neunter deutscher Schütze im Elfmeterschießen entscheidend zum Halbfinal-Einzug traf. Bei der EURO war Hector ebenso als linker Verteidiger gesetzt wie zu Beginn der Qualifikation für die WM 2018, ehe ihn im September 2017 ein im Europa-League-Spiel beim FC Arsenal erlittener Syndesmoseriss für vier Monate außer Gefecht setzte.

Halstenberg verletzt, Max (noch) keine Option

Längst ist Hector aber zurück und gilt bei Bundestrainer Löw weiter als erste Wahl auf der linken Seite, unabhängig davon, ob Deutschland mit einer Vierer- oder einer Dreier- bzw. Fünferkette agiert. Konkurrent Marvin Plattenhardt (Hertha BSC) hat zwar gute Karten auf den WM Kader, hat es aber während der verletzungsbedingten Abwesenheit Hectors nicht geschafft, sich in der internen Hierarchie vorbeizuschieben. Marcel Halstenberg (RB Leipzig), der im Herbst 2017 sein Debüt feiern durfte, ist für die WM 2018 derweil keine Option, allerdings nicht leistungsbedingt, sondern wegen eines im Januar erlittenen Kreuzbandrisses. Und von Philipp Max, der beim FC Augsburg als offensiver Linksverteidiger mit zahlreichen Vorlagen glänzte, scheint Löw noch nicht restlos überzeugt.

Absage an den FC Bayern und an den BVB

Bei der WM 2018 wird aller Voraussicht nach somit wieder Hector regelmäßig zur Startelf gehören, doch wie es danach weiter geht, bleibt abzuwarten. Denn Hector setzte den Abstieg des 1. FC Köln vor Augen nun ein bemerkenswertes Zeichen und verlängerte seinen Vertrag bis 2023. Zumindest in der nächsten Saison wird der 27-Jährige also nur zweitklassig kicken und es ist fraglich, ob ihn Löw auch dann weiter berücksichtigt. Dabei hätte Hector dem Vernehmen nach auch ganz andere Optionen gehabt, sollen doch sowohl der FC Bayern München als auch Borussia Dortmund stark interessiert gewesen sein. Doch wie schon in der Vergangenheit, als der seit 2010 für den 1. FC Köln spielende und bei den Geißböcken öfter auch im Mittelfeld eingesetzte Linksfuß unter anderem dem Werben des FC Barcelona und des FC Chelsea widerstanden hat, bleibt Hector der Domstadt treu und unterstrich einmal mehr seinen Ruf als etwas anderer Profi.

Die Möglichkeit, als Zweitliga-Spieler beim Bundestrainer durchs Raster zu fallen, dürfte der intelligente Hector sicher in seinen Überlegungen berücksichtigt haben. Umso bemerkenswerter ist sein Ja zum 1. FC Köln, das bundesweit für nicht wenig Überraschung sorgte. Wenn du jetzt schon die WM 2018 Deutschland Wetten sehen möchtest, kannst du sie dir gerne hier ansehen.