Aleksandr Kokorin und Pavel Mamaev droht Haftstrafe

Die russische Nationalmannschaft hat den Schwung aus der mit dem Viertelfinal-Einzug überraschend positiv verlaufenen WM 2018 mit in die neue Länderspielsaison genommen. Anfang September siegte die Sbornaja zum Auftakt der UEFA Nations League mit 2:1 in der Türkei und ließ danach einen 5:1-Testspielerfolg über Tschechien folgen.

Am Donnerstagabend trifft Russland nun in der Nations League zu Hause auf Schweden und könnte mit einem erneuten Dreier schon einen sehr großen Schritt in Richtung Gruppensieg machen. Allerdings ist die Partie gegen das Drei-Kronen-Team in der öffentlichen Wahrnehmung aktuell etwas in den Hintergrund getreten. Denn die Schlagzeilen bezüglich des russischen Fußballs werden momentan von den Nationalspielern Aleksandr Kokorin und Pavel Mamaev dominiert, denen nach einer Festnahme in Folge einer Schlägerei nun sogar eine Haftstrafe drohen könnte.

Sportminister Pavel Kolobkov kündigt Konsequenzen an

Kokorin und Mamaev wird vorgeworfen, am Montag in einem Café und in einem Restaurant mehrere Menschen attackiert und dabei verletzt zu haben. Unter anderem wurde dabei ein zunächst unbeteiligter Mann, der lediglich schlichtend eingreifen wollte, angegriffen, der anschließend mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Auch vor dem Fahrer einer Fernsehmoderatorin sollen die beiden Nationalspieler nicht Halt gemacht haben.
Nach Berichten russischer Medien haben sich Kokorin und Mamaev später selbst der Polizei gestellt. Allerdings soll Kokorin dabei eine Frist missachtet haben, wodurch zwischenzeitlich eine Aufnahme auf die Fahndungsliste der Polizei drohte.

Ungeachtet der noch offenen strafrechtlichen Konsequenzen müssen Kokorin und Mamaev mit dem Ausschluss aus der russischen Nationalmannschaft rechnen. Russlands Sportminister Pavel Kolobkov hat in jedem Fall schon harte Konsequenzen angekündigt und aktuell scheint schwer vorstellbar, dass beide noch einmal das Trikot der Sbornaja tragen werden. Auch deshalb nicht, weil es nicht zum ersten Mal der Fall war, dass Kokorin und Mamaev für Negativschlagzeilen sorgten. So sollen beide nach dem enttäuschenden Aus Russlands bei der EM 2016 bei einer Party in Monaco Champagner im Wert von 250.000 Euro bestellt haben.

Kokorin mit guter Bilanz im Nationalteam

Der für den FK Krasnodar aktive Mittelfeldspieler Mamaev, der es bislang auf 15 Länderspiele bringt, fehlte bei der WM 2018 aus Leistungsgründen im Kader. Kokorin hätte dem Aufgebot hingegen wohl angehört, musste allerdings wegen eines Kreuzbandrisses passen. Der 27 Jahre alte Angreifer von Zenit St. Petersburg, der in 48 Länderspielen zwölf Tore erzielt hat, wäre aus sportlicher Sicht sicherlich der größere Verlust für die Nationalmannschaft als Mamaev.
Wann eine Entscheidung bekannt gegeben wird, ist offen. Der russische Fußballverband will sich diesbezüglich zunächst mit den Vereinen der beiden Profis absprechen. Zu den EM 2020 Stadien wo mit St. Petersburg  auch ein russischer Vertreter dabei ist, geht es übrigens hier.