WM 2022: Katar-Boykott für Oliver Bierhoff kein Thema

Bei optimalem Verlauf des Doppelspieltages im Oktober könnte die deutsche Nationalmannschaft ihr Ticket für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar schon vor den abschließenden Partien im November gegen Liechtenstein und Armenien lösen.

Unabhängig davon, wann die Reise in den Nahen Osten gebucht werden kann, geht man beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) fest davon aus, bei der letzten WM-Endrunde mit 32 WM-Teams dabei zu sein.

Im Austausch mit Amnesty International

Und DFB-Direktor Oliver Bierhoff betonte nun im Interview mit der Funke Mediengruppe, dass es für die deutsche Auswahl kein Thema sei, die WM in Katar zu boykottieren, wie es von verschiedener Seite von innerhalb und auch außerhalb des Fußballs angeregt wurde. „Wir werden nach Katar fahren, ein Boykott spielt für uns keine Rolle. Und dann werden wir uns überlegen, was wir vor Ort ansprechen und welche Aktivitäten wir starten, um weiter positiv einzuwirken“, ließ Bierhoff aber durchblicken, sich der gesellschaftlichen Verantwortung durchaus bewusst zu sein und diesbezüglich auch im regelmäßigen Austausch mit Experten von Amnesty International zu stehen.

Bierhoff freilich machte auch keinen Hehl aus seiner Erwartung, dass nun im Hinblick auf die WM in Katar diskutierte Themen wie Menschenrechte und Nachhaltigkeit nur noch eine Nebenrolle spielen werden, sobald der Ball rollt und „einen Tag nach dem Turnier sofort aus dem Blickfeld geraten“ würden.

Den vollständigen WM 2022 Spielplan findest du hier.

Vertrauen in die DFB-Elf

Obwohl sich der DFB und die Nationalspieler den politischen Themen rund um die WM kaum werden entziehen können, richtet sich der Fokus von Bierhoff zuvorderst auf das sportliche Abschneiden der Mannschaft von Bundestrainer Hans-Dieter Flick.

„Wir haben große Qualität und deswegen sollten wir uns das Ziel setzen, bei der WM weit zu kommen – ohne zu behaupten, dass uns das selbstverständlich gelingen wird“, ist Bierhoff dabei guter Dinge, die jüngsten Turnier-Enttäuschungen mit dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 und dem Scheitern im Achtelfinale der EM 2021 wettmachen zu können.

Dass Torwart Manuel Neuer, der schon beim WM-Triumph 2014 zwischen den Pfosten stand, offen geäußert hat, den WM-Pokal ein weiteres Mal im DFB-Trikot holen zu wollen, nahm Bierhoff erfreut zur Kenntnis und traut der Flick-Elf vielleicht auch wegen dieser hohen Ambitionen „alles zu“. Deutschland ist auch in den WM Wetten 2022 wie gewohnt vorne mit dabei.