Marcel Halstenberg nach der Endrunde zum BVB?

Mit einem 28-minütigen Kurzeinsatz beim 4:2-Sieg der deutschen Nationalmannschaft im zweiten Gruppenspiel ist die Europameisterschaft 2021 für Marcel Halstenberg genau wie für die gesamte DFB-Auswahl sicher nicht nach Wunsch verlaufen. Während Robin Gosens auf der linken Abwehrseite die Nase vorne hatte, blieb Halstenberg in drei der vier absolvierten Partien 90 Minuten lang nur die harte Ersatzbank.

Anders als bei RB Leipzig, wo Halstenberg unter dem inzwischen zum FC Bayern München gewechselten Trainer Julian Nagelsmann überwiegend als linkes Glied einer Dreierkette eingesetzt wurde, war der 29-Jährige für Bundestrainer Joachim Löw in dieser Rolle keine Option, obwohl auch die deutsche Mannschaft in allen EM-Spielen mit einer Dreier- bzw. Fünferkette aufgelaufen ist.

Vertrag in Leipzig endet 2022

Abzuwarten bleibt nun, ob und inwieweit Halstenberg unter dem neuen Bundestrainer Hans-Dieter Flick eine Perspektive in der DFB-Auswahl, etwa für die WM 2022, hat. Abgesehen von Gosens, der bei der EURO insbesondere mit drei Torbeteiligungen gegen Portugal noch mit den besten Eindruck aller deutschen Spieler hinterlassen hat, ist die Konkurrenz auf der linken Abwehrseite einerseits zwar gering, wie nicht zuletzt auch die (erfolglosen) Bemühungen des DFB um eine Einbürgerung bzw. Spielberechtigung des Kroaten Borna Sosa zeigen. Doch andererseits dürfte Halstenberg in fortgeschrittenem Fußballer-Alter auch nur bedingt zu einer zentralen Figur des Neuaufbaus unter Flick werden, zumal die Karten des Linksfußes in Leipzig auch nicht mehr die besten zu sein scheinen.

So hält sich dem Vernehmen nach das beiderseitige Interesse an einer Verlängerung des aktuell nur bis 2022 datierten Vertrages in Grenzen und ein Wechsel des neunfachen Nationalspielers noch in diesem Sommer gilt als möglich. Nach Informationen der “Bild“ gibt es inzwischen mit Borussia Dortmund auch einen durchaus namhaften Interessenten, bei dem Halstenberg die Gelegenheit hätte, auf höchstem Niveau zu spielen und auch in der Champions League Eigenwerbung zu betreiben. Allerdings will Leipzig Halstenberg wohl nur dann abgeben, wenn ein anderer Abwehrspieler verpflichtet wird, wobei die Bemühungen um den auf der Wunschliste ganz oben stehenden Maxence Lacroix (VfL Wolfsburg) bislang nicht recht voran kommen.

Macht Nico Schulz den Weg frei?

Dortmund, das für Halstenberg bisher acht Millionen Euro bieten und damit vier Millionen Euro unter der Leipziger Forderung bleiben soll, hat unterdessen mit Raphael Guerreiro und Nico Schulz bereits zwei Linksverteidiger im Kader. Allerdings würde der BVB den vor zwei Jahren für stattliche 25 Millionen Euro von der TSG 1899 Hoffenheim gekommenen, im schwarz-gelben Trikot aber nur selten überzeugenden Schulz gerne wieder abgeben.

Gelingt das, wäre der Weg frei für Halstenberg, der indes auch dann eine Option sein könnte, sollte der neue BVB-Coach Marco Rose verstärkt auf eine Dreierkette setzen. Diesbezüglich scheint im Moment aber noch weitgehend alles offen.

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