Frankreich bangt vor dem Achtelfinale um Lucas Hernandez

Letztlich hat der Weltmeister seine nicht einfache Vorrundengruppe F vor Deutschland, Portugal und Ungarn gewonnen, doch vollends überzeugen konnte die französische Nationalmannschaft im bisherigen Verlauf der Europameisterschaft 2021 noch nicht. Am ehesten zum Auftakt in München gegen Deutschland, als die Equipe Tricolore den Eindruck eines Pferdes hinterließ, das nicht höher springt, als es unbedingt muss.

Gegen die DFB-Elf genügte eine abgeklärte und clevere Vorstellung zu einem sicherlich nicht unverdienten 1:0-Sieg, ehe es in den folgenden Partien jeweils in Budapest gegen Ungarn (1:1) und Portugal (2:2) nur zu Unentschieden reichte.

Nun wartet im EURO 2021 Achtelfinale am Montagabend in Bukarest die Auswahl der Schweiz, die es zwar nur als Gruppendritter hinter Italien und Wales in die Runde der letzten 16 geschafft hat, die aber dennoch nicht unterschätzt werden sollte. Eine Leistungssteigerung würde der französischen Mannschaft in jedem Fall nicht schaden, um nicht Gefahr zu laufen, ein ebenso frühzeitiges wie enttäuschendes Aus zu erleiden.

Auch Digne ist verletzt

Noch offen ist, welches Personal Trainer Didier Deschamps auf den Platz schickt. Die meisten Positionen sind zwar vergeben, doch drei Plätze in der Startelf sind noch umkämpft. Während auf der rechten Seite Jules Kounde seine Chance gegen Portugal nicht nutzen konnte und wohl wieder Benjamin Pavard Platz machen muss, duellieren sich im Mittelfeld Corentin Tolisso und Adrien Rabiot.

Auf der linken Abwehrseite hätte eigentlich Lucas Hernandez mit hoher Wahrscheinlichkeit die Nase vor Lucas Digne, doch aktuell ist offen, ob der Profi des FC Bayern München auflaufen kann. Hernandez, der im zweiten Spiel gegen Ungarn in EM Gruppe F dem offensiv stärkeren Digne den Vortritt lassen musste, kehrte gegen Portugal in die Anfangsformation zurück, musste dann aber schon zur Pause wieder vom Feld.

Trainer Deschamps sprach anschließend zwar nur von einem “kleinen Problem mit dem Knie“ und davon, dass er kein Risiko eingehen wollte, doch die Problematik scheint zumindest so groß zu sein, dass ein Einsatz des 25-Jährigen gegen die Schweiz laut des französischen TV-Senders “RMC Sport“ ungewiss ist. Umso kniffliger würde die Aufstellung für Deschamps, da auch Digne gegen Portugal kurz nach seiner Einwechslung mit einer Muskelblessur am Oberschenkel wieder vom Feld musste und ein Einsatz des Profis vom FC Everton noch unwahrscheinlicher ist als bei Hernandez.

Rabiot wieder als Linksverteidiger?

Sollten beide etatmäßigen Linksverteidiger ausfallen, müsste Frankreich improvisieren. Möglich, dass wie nach dem Digne-Ausfall gegen Portugal wieder Rabiot auf die linke Abwehrseite rückt, womit auch die Frage nach Tolisso oder Rabiot im Mittelfeld beantwortet wäre. Eine weitere Option wäre es, einen gelernten Innenverteidiger nach links zu ziehen. Erste Wahl dürfte das für Coach Deschamps nach dem wenig gelungenen Experiment mit Kounde als Rechtsverteidiger allerdings nicht sein.

 

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