Ricardo Gareca nicht mehr Nationaltrainer von Peru

36 Jahre lang musste Peru auf die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft warten, ehe sich die Auswahl den Andenstaates 2018 in Russland auf ganz großer Bühne zurückmeldete. Nach zwei Niederlagen gegen Dänemark und Frankreich und einem Sieg gegen Australien musste Peru zwar als Gruppendritter schon nach der Vorrunde wieder die Heimreise antreten, war aber zumindest wieder dabei.

Bei der WM 2022 in Katar hingegen wird die peruanische Auswahl wie bei allen WM-Endrunden von 1986 bis 2014 fehlen. Obwohl als Favorit ins Spiel gegangen, verpasste es Peru als Fünfter der südamerikanischen WM-Qualifikation im interkontinentalen Play-off gegen Australien das WM-Ticket zu lösen. Nach torlosen 120 Minuten unterlag Peru den Socceroos am 13. Juni im WM-Stadion Ahmed bin Ali Stadium im katarischen ar-Rayyan im Elfmeterschießen mit 4:5.

Peru wäre in WM 2022 Gruppe D gelandet und hätte es dort wieder mit Frankreich und Dänemark zu tun bekommen. Die dritte Mannschaft in dieser Gruppe ist Tunesien. Nun nimmt jedoch Australien diesen Platz ein.

WM-Qualifikation und ein Mal im Finale der Copa America

Einen Monat nach dem geplatzten WM-Traum ist das zuvor schon medial durchgesickerte Aus von Trainer Ricardo Gareca offiziell. Ohne auf Medienberichte einzugehen, laut denen Gareca mit dem vorgelegten Angebot nicht zufrieden war und deshalb seinen Vertrag nicht verlängerte, würdigte der peruanische Fußballverband (FPF) den 64 Jahre alten Argentinier mit einem Abschiedstweet: “Danke, dass Du uns eine der besten Phasen des peruanischen Fußballs hast erleben lassen, die unauslöschbar in der Erinnerung bleiben werden“, verbunden mit den besten Wünschen: “Dass deine sportliche Karriere weiter Erfolg und Freude bringen möge.“

Gareca hatte im Februar 2015 die Nachfolge des Uruguayers Pablo Bengoechea angetreten und eine unter anderem mit den den ehemaligen Bundesliga-Profis Paolo Guerrero und Jefferson Farfán durchaus prominent besetzte Mannschaft zur WM nach Russland geführt. Bei der Copa America 2015 belegte Peru Platz drei und schaffte es 2016 bei der nächsten Auflage der südamerikanischen Kontinentalmeisterschaft zumindest ins Viertelfinale. Bei der Copa America 2019 zog Peru sogar ins Endspiel ein, in dem sich Brasilien (1:3) dann aber als eine Nummer zu groß erwies. Ebenso bei der jüngsten Copa im Sommer 2021, als Brasilien im Halbfinale (0:1) Endstation war und dann auch das Spiel um Platz drei mit 2:3 verloren wurde.

Gareca zurück in den Vereinsfußball?

Wer die Nachfolge Garecas antreten wird, ist im Moment noch offen. Weil im Jahr 2022 aufgrund der verpassten WM-Endrunde keine Pflichtspiele mehr auf dem Programm stehen, bleibt aber genügend Zeit, um eine passende Lösung bis zur kommenden Copa America oder der WM 2026 zu finden.

Gareca, der vor seinem Engagement als peruanischer Nationaltrainer unter anderem bei Vélez Sarsfield und Palmeiras Sao Paulo tätig war, muss sich unterdessen um seine Zukunft wohl keine Sorgen machen. Mit den Boca Juniors und dem FC Santos wird zwei der größten südamerikanischen Traditionsklubs bereits Interesse nachgesagt.

Die Weltmeisterschaft 2022 hat ihre 32 WM-Teams gefunden und wird auch ohne einen Teilnehmer aus Peru stattfinden. Den vollständigen WM 2022 Spielplan haben wir dir hier verlinkt.