Frankreich: Kommt Lucas Hernandez? Hugo Lloris verletzt

Am Freitag auf Island und am Montag zu Hause gegen die Türkei hat französische Nationalmannschaft die beiden womöglich vorentscheidenden Spiele in der Qualifikation für die EM 2020 vor der Brust. Der Weltmeister, der an den ersten sechs Spieltagen bei einer Niederlage in der Türkei (0:2) fünf Siege eingefahren hat, darf sich angesichts der punktgleichen Türken und der auch nur mit drei Zählern Rückstand lauernden isländischen Mannschaft maximal einen Ausrutscher erlauben, könnte indes mit zwei Siegen auch schon vorzeitig das EM-Ticket lösen.

Paul Pogba fehlt den Franzosen

Trainer Didier Deschamps berief für die beiden Partien einen 23 Spieler umfassenden Kader, in dem allerdings Paul Pogba fehlt. Der Mittelfeldspieler plagt sich mit Sprunggelenksproblemen herum und wurde deshalb nicht nominiert, konnte indes zuletzt im Training von Manchester United auch nur wenig Eigenwerbung betreiben.

Während Pogba nun ausfällt, kehren die im September fehlenden Leistungsträger N’Golo Kante und Kylian Mbappe nach auskurierten Verletzungen ins Frankreich-Trikot zurück. Unterdessen profitiert Presnel Kimpembe davon, dass mit Samuel Umtiti und Aymeric Laporte zwei Innenverteidigung ausfallen.

Wohl auch deshalb will Trainer Deschamps nicht von vornherein auch auf Lucas Hernandez verzichten. Der Defensivmann, der sowohl links als auch innen verteidigen kann, wurde trotz einer Knieblessur, die einen Einsatz im Trikot des FC Bayern München in der Champions League bei Tottenham Hotspur und am Wochenende gegen die TSG 1899 Hoffenheim verhindert hat, nominiert.

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Kein Risiko bei Hernandez

In München war man deshalb nachvollziehbarerweise nicht begeistert, doch Deschamps bemühte sich im Wissen um die Befindlichkeiten eines Vereinstrainers, bei Hernandez nichts riskieren zu wollen. “Es stehen zwei wichtige Spiele an und ich brauche alle meine Spieler“, rechtfertigte Deschamps zwar einerseits die Nominierung des 23-Jährigen, betonte aber auch, „weder Niko Kovac noch die Bayern ärgern“ damit ärgern zu wollen.

Vielmehr versicherte Deschamps, einen möglichen Einsatz vom Gesundheitszustand des Verteidigers abhängig machen zu wollen: „Er wollte kommen und am Montag werden wir dann weitersehen. Aber natürlich werde ich kein Risiko eingehen.“ Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic kündigte unterdessen an, dass letztlich die Mediziner entscheiden werden, der Verein dem französischen Verband aber mitteilen werde, “dass es dem Spieler nicht gut geht, dass er verletzt ist.“

Am Wochenende ereilte den französischen Verband mit der mutmaßlich schweren Armverletzung von Torwart und Kapitän Hugo Lloris, der beim 0:3 mit Tottenham Hotspur bei Brighton & Hove Albion mit der Trage vom Platz gebracht werden musste, eine weitere Hiobsbotschaft. Lloris wird wohl länger ausfallen und in den anstehenden Länderspielen von Alphonse Areola vertreten.

Frankreich liegt aktuell hinter der Türkei punktgleich mit 15 Zählern auf Rang 2. Die beiden besten Nationen einer jeden Gruppe qualifizieren sich für die Fußball Europameisterschaft 2020.

Der am Freitag bekannt gegebene Kader Frankreichs im Überblick:

Tor: Alphonse Areola (Real Madrid), Hugo Lloris (Tottenham Hotspur), Steve Mandanda (Olympique Marseille)

Abwehr: Lucas Digne (FC Everton), Leo Dubois (Olympique Lyon), Lucas Hernandez (FC Bayern München), Presnel Kimpembe (Paris Saint-Germain), Clement Lenglet (FC Barcelona), Benjamin Pavard (FC Bayern München), Raphael Varane (Real Madrid), Kurt Zouma (FC Chelsea)

Mittelfeld: N’Golo Kante (FC Chelsea), Blaise Matuidi (Juventus Turin), Tanguy Ndombele, Moussa Sissoko (beide Tottenham Hotspur), Corentin Tolisso (FC Bayern München), Thomas Lemar (Atletico Madrid)

Sturm: Wissam Ben Yedder (AS Monaco), Kingsley Coman (FC Bayern München), Olivier Giroud (FC Chelsea), Antoine Griezmann (FC Barcelona), Jonathan Ikone (OSCLille), Kylian Mbappe (Paris Saint-Germain)