Deutschland sorgt sich um Robin Gosens – Schwerer verletzt?

Die Pflicht hat die deutsche Nationalmannschaft zum Start in die neue Länderspielsaison erfüllt und Hans-Dieter Flick einen erfolgreichen Einstand als Bundestrainer beschert, doch wirklich zufriedenstellend war der Auftritt der DFB-Auswahl am Donnerstag beim 2:0-Sieg in St. Gallen gegen Liechtenstein natürlich nicht.

Die 90 Minuten offenbarten, dass alleine der Trainerwechsel kein Allheilmittel darstellt, sondern in vielen Bereichen nachgebessert werden muss, um wie erhofft nicht nur die Qualifikation für die WM 2022 zu schaffen, sondern im November und Dezember 2022 im Wüstenstaat auch um den Titel mitspielen zu können.

DFB-Elf beendet die Partie in Unterzahl

Dass die Stimmung rund um die DFB-Elf nach dem Schlusspfiff in St. Gallen weit von Euphorie entfernt war, lag indes nicht nur an der Leistung gegen den Fußballzwerg Liechtenstein. Vielmehr war im Trainer- und Betreuerstab schon zu diesem Zeitpunkt Sorgen um Robin Gosens präsent, der sich kurz vor Schluss am Sprunggelenk verletzte und nicht mehr weiterspielen konnte. Dass Deutschland wegen des schon erschöpften Auswechselkontingents die Partie mit zehn Akteuren beenden musste, fiel dabei weniger ins Gewicht als möglicherweise ein längerer Ausfall des Linksverteidigers von Atalanta Bergamo.

Bundestrainer Flick deutete auf der Pressekonferenz nach dem Spiel an, dass es Gosens mutmaßlich schlimmer erwischt hat: „Robin hatte Probleme mit dem Sprunggelenk, auch mit dem Mittelfuß. Er hatte starke Schmerzen. Er ist umgeknickt und mit vollem Gewicht auf den Fuß gefallen.“

Noch steht das Ausmaß der Verletzung zwar nicht fest, doch käme es nach den Aussagen Flicks überraschend, wenn Gosens am Sonntag in der WM 2022 Qualifikation gegen Armenien und am Mittwoch auf Island zur Verfügung stehen würde. Stattdessen ist mit der vorzeitigen Rückkehr des 27-Jährigen in seine italienische Wahlheimat zu rechnen, um dort dann die Behandlung und ein gegebenenfalls nötig Aufbautraining zu starten.

David Raum winkt das Debüt

Mit Blick auf die beiden anstehenden Länderspiele muss Flick unterdessen auf der linken Seite voraussichtlich umbauen. Als einzige gelernte Kraft für diese Position steht der erstmals nominierte David Raum im Aufgebot. Der U21-Europameister, der nach dem Aufstieg mit der SpVgg Greuther Fürth zur TSG 1899 Hoffenheim gewechselt ist, bringt freilich nur eine sehr überschaubare Bundesliga-Erfahrung von drei Einsätzen mit.

Sollte sich Flick gegen Raum entscheiden, wären Lukas Klostermann, Thilo Kehrer oder der ebenfalls erstmals berufene Nico Schlotterbeck als Aushilfslinksverteidiger möglich. Auch nicht gänzlich ausgeschlossen ist, dass der gegen Liechtenstein auf der Bank gebliebene Antonio Rüdiger links verteidigt oder statt einer Vierer- eine Dreierkette mit einem dann sehr offensiv besetzten linken Flügel aufgeboten wird. Auf die Nachnominierung eines gelernten Linksverteidigers, etwa Nico Schulz von Borussia Dortmund, dürfte Flick dagegen verzichten.

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