DFB-Freigabe für Stefan Kuntz – Gespräche mit dem türkischen Verband laufen

In mittlerweile fünf Jahren als Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft hat Stefan Kuntz Großes geleistet. Sowohl 2017 als auch im Sommer 2021 gewann Kuntz mit dem DFB-Nachwuchs die U21-Europameisterschaft und zog bei der EURO dazwischen im Jahr 2019 auch erst im Finale gegen Spanien knapp den Kürzeren. Insbesondere den jüngsten Titel darf sich Kuntz ans Revers heften, stellte Deutschland bei der EM 2021 doch nach übereinstimmender Ansicht aller Experten keineswegs den besten Kader. Kuntz aber ist es gelungen, eine Mannschaft zu formen, die besser war als die Summe ihrer Einzelteile und sich so den Titel verdiente.

Diese erfolgreiche Arbeit des 58 Jahre alten Fußball-Lehrers ist natürlich auch andernorts nicht unbeobachtet geblieben. So berichtet der “kicker“ nun, dass schon vor Wochen der russische Verband auf der Suche nach einem neuen Nationaltrainer für die Qualifikation der bei Kuntz vorgefühlt hat, nach Sondierungsgesprächen aber keine Einigung erzielt wurde. Und nun bietet sich Kuntz, der als Spieler Teil der Europameister-Elf von 1996 war, offenbar eine weitere Möglichkeit, doch bei der WM 2022 in Katar dabei zu sein, nachdem der DFB die Nachfolge von Joachim Löw wie erwartet mit Hans-Dieter Flick geregelt und nicht auf die Dienste des U21-Trainers zurückgegriffen hat.

Andriy Shevchenko als Konkurrent?

Zu Wochenbeginn sickerte durch, dass der türkische Verband nach der Trennung von Senol Günes im Anschluss an das 1:6-Debakel in der WM-Qualifikation 2022 in den Niederlanden Kuntz als Wunschkandidaten ausgemacht hat, der denn auch in der Folge auch zu Gesprächen an den Bosporus gereist ist. Zwar soll auch Andriy Shevchenko, der bei der EM 2021 noch Trainer der Ukraine war, eine Option sein, doch Kuntz gilt nicht zuletzt wegen seiner Spielerstation bei Besiktas Istanbul als erste Wahl.

Für den Fall, dass die laufenden Gespräche zwischen Kuntz und dem türkischen Verband (aktuell 41. der FIFA-Weltrangliste) in eine Einigung münden, würde der DFB dem nicht im Wege stehen. Wie der DFB offiziell mitteilte, hat das Präsidium einstimmig beschlossen, “Stefan Kuntz aus seinem laufenden Vertrag zu entlassen, sollte er sich mit dem Türkischen Fußball-Verband auf eine Zusammenarbeit als Nationaltrainer der türkischen Nationalmannschaft einigen.“

Nachfolge beim DFB offen

Der DFB, der noch einen bis 2023 laufenden Vertrag mit Kuntz besitzt, will dem früheren Mittelstürmer die sich möglicherweise bietende Chance nicht zunichte machen: “Aufgrund der Erfolge von Stefan Kuntz mit der deutschen U 21-Nationalmannschaft und seiner besonderen Beziehung zur Türkei möchte der DFB ihm diesen nächsten Karriereschritt nicht verbauen. Die Möglichkeit der Freigabe ist auch ein Ausdruck der Freundschaft zwischen dem deutschen und dem türkischen Fußball“, heißt es in der Mitteilung weiter.

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