Transfermarkt: Belgiens WM-Stars im Fokus

Auch wenn sich nach der knappen Halbfinal-Niederlage gegen Frankreich auch etwas Enttäuschung breit gemacht hat, herrschte in Belgien nach der WM 2018 doch große Zufriedenheit. Die Roten Teufel, die im Spiel um Platz drei einen verdienten 2:0-Erfolg gegen England landeten, wurden von ihren Fans zu Recht gefeiert, war es doch das beste Abschneiden in der belgischen WM-Geschichte. Zuvor war der vierte Platz bei der WM 1986 das höchste der Gefühle. Bei der Nations League und anschließend natürlich auch bei der EM 2020 soll es gleich weitergehen.

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Zufall und eine große Überraschung war das starke Auftreten Belgiens indes nicht. Schon im Vorfeld zählte die Mannschaft von Trainer Roberto Martinez, der nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus bei der EM 2016 Marc Wilmots beerbt hatte, zumindest zum erweiterten Kreis der Titelkandidaten. Nicht ohne Grund, denn der Kader Belgiens ist auf allen Positionen hochkarätig besetzt und weist mehrfach sogar absolute Weltklasse auf. Alleine die Offensive mit Kevin de Bruyne, Eden Hazard oder Romelu Lukaku steht für fußballerischen Hochgenuss, der dann bei der WM in Russland mit einem extrem schnellen Angriffsspiel auch zu sehen war.

Real will Courtois und Hazard offenbar doch nicht

Durch die guten Leistungen bei der WM sind die belgischen Spieler noch mehr als ohnehin schon in den Blickpunkt gerückt und bei mehreren Akteuren könnte es zu einem Vereinswechsel kommen. Viel diskutiert wurde in den vergangenen Tagen vor allem ein spektakulärer Doppelwechsel von Eden Hazard und Thibaut Courtois vom FC Chelsea zu Real Madrid, doch der neue Coach der Königlichen, Julen Lopetegui, sieht offenbar keinen Bedarf. „Wir sind begeistert von den Spielern, die wir haben, von den Mitarbeitern, die wir haben“, wurde Lopetegui während der USA-Reise Reals zitiert und wurde auf Nachfrage in Bezug auf Torwart Courtois sogar noch konkreter: „Ich habe mit Keylor Navas gesprochen und wir sind froh, ihn zu haben. Es gibt dazu nicht viel mehr zu sagen. Keylor ist seit einiger Zeit ein wichtiger Spieler von Real Madrid und wir wollen, dass das so bleibt.“

Während es also im Moment danach aussieht, als blieben Hazard und Courtois bei Chelsea, scheint sich der Wechsel von Axel Witsel zu Borussia Dortmund zu konkretisieren. Bislang gab es widersprüchliche Meldungen darüber, ob der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler bereits den Medizincheck beim BVB absolviert hat, doch das Dortmunder Interesse ist belegt. 20 Millionen Euro soll Witsel kosten, wobei der chinesische Erstligist Tianjin Quanjian offenbar die Existenz einer Ausstiegsklausel in dieser Höhe bestreitet und noch ein längerer Poker drohen könnte.

Nicht nach Dortmund zurückkehren wird hingegen aller Voraussicht nach Michy Batshuayi, der als Leihspieler des FC Chelsea im Frühjahr zwar eine gute Quote aufwies, dem Vernehmen nach aber nicht komplett ins Spielkonzept der Borussia passen soll. Bei Chelsea hat Batshuayi, der nun unter anderem mit dem FC Valencia in Verbindung gebracht wird, indes wohl auch keine Perspektive.

Letzteres könnte auch für Innenverteidiger Thomas Vermaelen beim FC Barcelona gelten, der entweder den Belgier oder aber den Kolumbianer Yerry Mina noch abgeben will. Für Mina gibt es nach seinen drei WM-Toren derzeit allerdings mehr Interessenten, vor allem in England, sodass Vermaelen doch weiter gefragt sein könnte.

Wohl keine Freigabe für Thorgan Hazard

Gefragt ist in England und Spanien auch Thorgan Hazard, den Borussia Mönchengladbach aber in diesem Sommer nicht mehr abgeben will. Selbst bei einer Ablöse jenseits der 20 Millionen Euro werden die Borussen wohl nicht mehr schwach, wobei dann ein Verkauf im nächsten Sommer aufgrund eines nur noch bis 2020 laufenden Vertrages sehr wahrscheinlich wäre.

Wie Thorgan Hazard hat auch Leander Dendoncker bei der WM nur eine Nebenrolle gespielt, der bemerkenswerterweise der einzige, noch in der Heimat aktive Akteur des gesamten WM-Kaders war. Das wird sich aber wohl ändern, denn beim RSC Anderlecht rechnet man nicht damit, dass der Allrounder nach seinem WM-Urlaub nochmal zurückkehrt.