Italien: Mancini wird wohl Teamchef

Auch über ein halbes Jahr nach dem Scheitern in den Play-offs zur WM 2018 an Schweden ist nicht klar, mit welchem Trainer die italienische Nationalmannschaft in die Zukunft gehen und mit Beginn der neuen UEFA Nations League im September an bessere Zeiten anknüpfen will. Während aktuell mit Luigi di Biagio der eigentliche Trainer der U21 interimsweise in der Verantwortung steht, hat sich der Verband FIGC abermals eine Absage von Wunschkandidat Carlo Ancelotti eingehandelt, dessen Nein nun endgültig sein dürfte.

Nach einem Treffen mit FIGC-Sonderkommissar Roberto Fabbricini teilte Ancelotti mit, die Squadra Azzurra nicht übernehmen zu wollen. Im Wesentlichen sollen für Ancelottis Entscheidung zwei Gründe den Ausschlag gegeben haben. Zum einen soll dem 58-Jährigen das angebotene Gehalt von angeblich knapp vier Millionen Euro pro Jahr nicht zugesagt haben und zum anderen soll Ancelotti auf ein Engagement bei einem Klub spekulieren. Nach seiner Entlassung beim FC Bayern München Ende September 2017 wird Ancelotti derzeit vor allem mit dem FC Arsenal in Verbindung gebracht, bei dem mit dieser Saison die Ära von Arsene Wenger zu Ende geht. Und der von den Gunners offenbar als 1A-Lösung auserkorene Thomas Tuchel scheint ein Engagement bei Paris St. Germain zu bevorzugen.

Wird am 20. Mai Roberto Mancini präsentiert?

Ungeachtet der Absage von Ancelotti will der italienische Verband am aufgestellten Zeitplan festhalten und den neuen Commissario tecnico am 20. Mai bekannt geben, wie es Ex-Profi und FIGC-Vize-Präsident Alessandro Costacurta unlängst angekündigt hat.

In der Verlosung sind nun allem Anschein nach noch drei Kandidaten. Als Favorit gilt Roberto Mancini, der bei Zenit St. Petersburg zwar noch einen Vertrag bis 2020 besitzt, aber dennoch Interesse am Nationaltrainerjob in der Heimat signalisierte. Nicht ausgeschlossen, dass der erst seit Sommer 2017 in Russland tätige Mancini seine Zelte dort vorzeitig abbricht, sollte die Wahl auf ihn fallen und es gelingen, dass alle Seiten einen gemeinsamen Nenner finden.

Ranieri und Conte auch in der Verlosung

Eine Alternative zu Mancini wäre Claudio Ranieri, der bereits kurz nach dem Scheitern in der WM-Qualifikation erklärte, bereit zu stehen, sollte ihn der Ruf des Verbandes ereilen. Ranieris bis 2019 laufender Vertrag beim FC Nantes wäre dem Vernehmen nach kaum ein Hindernis. Für den 66-Jährigen, der mit der sensationellen Meisterschaft mit Leicester City im Jahr 2016 seinen größten Erfolg feierte, wäre die Squadra Azzurra möglicherweise der Abschluss einer großen Trainerkarriere.

Unterdessen hat Antonio Conte Italien schon von 2014 bis 2016 trainiert, ehe er zum FC Chelsea wechselte. Dort scheint die Zeit des 48-Jährigen aber nach der Meisterschaft 2017 am Saisonende abzulaufen. Conte wird immer wieder als italienischer Nationaltrainer gehandelt, doch über dessen Bereitschaft zur Rückkehr zum Verband gibt es bisher keine Klarheit. Eines ist ein klarer Vorteil für den italienischen Verband: Bei den Panini WM 2018 Stickern brauchen sie sich keinen Stress zu machen, da die Teilnahme ohnehin nicht geschafft wurde.