Österreich: Ohne David Alaba nach Israel

Die österreichische Nationalmannschaft hat den Start in die Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 verpatzt. Im Duell der Gruppenfavoriten unterlag die Auswahl des ÖFB am Donnerstagabend Polen im Wiener Ernst-Happel-Stadion durch ein Tor von Krzysztof Piatek mit 0:1. Am zweiten Spieltag der Gruppe G steht Österreich nun schon unter Druck, wenn es am Sonntag (18 Uhr) in Haifa gegen Israel geht. Dass dort seit 1. August 2018 der 103-fache österreichische Nationalspieler Andreas Herzog, der sich schon mehrfach vergeblich Hoffnungen auf das Amt des ÖFB-Teamchefs machte, als Trainer fungiert, verleiht dieser Paarung zusätzliche Brisanz.

Verzichten muss Österreich in Israel auf David Alaba. Der Profi des FC Bayern München, der schon in den vergangenen Wochen immer wieder über Oberschenkelprobleme klagte und im Verein mehrfach geschont wurde, trat die Reise nach Israel nicht mit an, wie der österreichische Verband am Freitag mitteilte. Alaba, der gegen Polen noch die vollen 90 Minuten auf der linken Außenbahn absolviert hatte, stehe “wegen anhaltender muskulärer Probleme“ nicht zur Verfügung.

Entscheidung um Mitternacht

Wie Trainer Franco Foda vor der Abreise nach Israel verriet, war schon in der Pause der Partie gegen Polen fraglich, ob Alaba würde weitermachen können: „David hatte schon in der Halbzeit Probleme mit der Muskulatur. Er hat dann durchgespielt“, so Foda, der an der Entscheidung, in Israel auf Alaba zu verzichten, beteiligt war: “Wir haben uns dann um Mitternacht noch mit den Ärzten und Physiotherapeuten zusammengesetzt und beschlossen, dass er – auch nach seinen Aussagen – am Sonntag nicht in der Lage ist zu spielen.“

Zugleich machte Foda keinen Hehl daraus, dass der Ausfall des Leistungsträgers “sehr schmerzhaft“ sei. Allerdings betonte Foda auch, die Aufgabe in Israel auch ohne Alaba mit voller Entschlossenheit in Angriff nehmen zu wollen: „David hat ein sehr gutes Spiel gegen Polen gezeigt, ist ein Führungsspieler und wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Aber er fällt aus und ich beschäftige mich nur mit den Spielern, die ich an Bord habe.“

Andreas Ulmer als möglicher Ersatz

Möglicherweise rückt nun Salzburgs Andreas Ulmer für Alaba auf die linke Außenbahn. Als Option gilt es aber auch, statt einer Dreier- eine Viererkette aufzubieten. Bei dieser Variante würde Maximilian Wöber, gegen Polen linkes Glied einer Dreierkette, als linker Außenverteidiger agieren. In einem 4-2-3-1 würde dann ein Platz im offensiven Mittelfeld frei, für den auf dem linken Flügel etwa Florian Kainz oder Karim Onisiwo in Frage kämen.

Der Ausfall von Alaba erweitert unterdessen das ohnehin stattliche Lazarett des ÖFB. So fallen in Israel auch die Angreifer Michael Gregoritsch (grippaler Infekt) und Guido Burgstaller (Zahn-OP), Mittelfeldallrounder Alessandro Schöpf (Knieverletzung) sowie die Youngsters Philipp Lienhart (Gehirnerschütterung) und Hannes Wolf (Sprunggelenksverletzung) weiterhin aus. Nichtsdestotrotz sollte sich Österreich nach der Heimpleite gegen Polen keine weitere Niederlage erlauben, um nicht schon frühzeitig komplett mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Weitere interessante Infos: