Mexiko: Rafa Marquez tritt mit 39 ab

Nach der WM 2018 haben schon einige Spieler, die den Fußball in ihrem Land über Jahre hinweg geprägt haben, ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Mexikos Rafael Marquez schloss sich nun etwa Tim Cahill (Australien) oder seinem ehemaligen Teamkollegen beim FC Barcelona, Javier Mascherano (letzter Auftritt im Argentinien Trikot) an, ging aber sogar noch einen Schritt weiter und erklärte das Ende seiner aktiven Karriere.

Drei Einsätze bei der WM 2018

Kurz vor dem Ende seiner Laufbahn gelang es dem 39-Jährigen noch, einen Rekord einzustellen, den bislang sein mexikanischer Landsmann Antonio Carbajal und Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hielten. Beide kamen bei fünf verschiedenen WM-Endrunden zum Einsatz, wie nun auch Marquez, der bei der WM in Russland in den ersten beiden Spielen gegen Deutschland (1:0) und Südkorea (2:1) jeweils in der Schlussphase als Stabilisator eingewechselt wurde und dann nach 90 Minuten auf der Bank beim 0:3 gegen Schweden im Achtelfinale gegen Brasilien (0:2) sogar in der Startelf stand. Trotz ordentlicher 45 Minuten war zur Pause aus taktischen Gründen und wegen der nicht mehr für eine ganze Partie ausreichenden Kräfte aber Schluss – beim Stand von 0:0 und ohne Marquez scheiterte El Tri zum siebten Mal in Folge bei einer WM im Achtelfinale.

Von 2002 in Japan und Südkorea bis zum letzten Auftritt 2018 in Russland war Marquez stets dabei, ehe nach 147 Länderspielen nun endgültig der Vorhang fiel und die WM 2018 Songs zum letzten Mal gesungen wurden. Dass Marquez noch den Rekord von Carbajal und Matthäus würde einstellen können, war noch vor wenigen Monaten keineswegs sicher. Denn nach Vorwürfen des US-Finanzministeriums, Gelder für einen mexikanischen Drogenbaron gewaschen zu haben, die der Defensiv-Allrounder stets bestritten hat, war auch eine sportliche Zwangspause die Folge, die aber noch rechtzeitig vor der WM ein Ende fand, was Trainer Juan Carlos Osorio eine Nominierung seines auch abseits des Spielfeldes als Leader wichtigen Altstars ermöglichte.

Die beste Zeit beim FC Barcelona

Auf Vereinsebene war Marquez zuletzt für Atlas Guadalajara aktiv und damit bei jenem Verein, bei dem 1996 eine große Karriere auch begonnen hatte. Über den AS Monaco (1999 – 2003) kam Marquez im Sommer 2003 zum FC Barcelona, wo der von vielen weiblichen Fans verehrte Beau seine größten Erfolge feierte. Mit den Katalanen gewann Marquez vier Mal die spanische Meisterschaft und 2006 sowie 2009 auch die Champions League.

Nach zwei Jahren bei den New York Red Bulls kehrte Marquez in die Heimat zum Club Leon zurück, ehe er 2014/15 bei Hellas Verona nochmals ein kurzes Europa-Comeback gab. Die letzten beiden Jahre verbrachte der zweifache Gold-Cup-Gewinner (2003 und 2011) dann in der Heimat bei Atlas Guadalajara.

Zu seiner Zukunft äußerte sich Marquez, bei dem eine andere Funktion im Fußball sehr gut vorstellbar wäre, bisher noch nicht konkret.