Türkei: Gelingt mit Mircea Lucescu noch die Qualifikation für die WM 2018?

Fahne der TürkeiBei der EM 2016 musste die Türkei als eine von acht Mannschaften nach der Vorrunde die Heimreise antreten – zwei Jahre, nachdem die stolze Fußballnation bei der WM 2014 gänzlich gefehlt hatte. Ebenso wie bei der WM 2010 und der EM 2012, was deutlich macht, dass der türkische Fußball ein gutes Stück von alten Glanzzeiten entfernt ist.

Ein dritter Platz wie bei der WM 2002 oder der Einzug ins Halbfinale einer Europameisterschaft wie 2008 scheint heute undenkbar. Vielmehr wird schon die Qualifikation für die WM-Endrunde 2018 in Russland wieder zu einer Mammutaufgabe. Einer Mammutaufgabe, die nun ein neuer Trainer erfüllen soll. Denn nachdem der seit August 2013 amtierende Fatih Terim, der seit dem enttäuschenden Abschneiden bei der EURO 2016 in Frankreich nicht mehr unumstritten war, in einem Restaurant bei körperlichen Auseinandersetzungen gefilmt wurde, war ein Trainerwechsel nicht mehr zu vermeiden. Letztlich trat Terim, der schon von 1993 bis 1996 sowie von 2005 bis 2009 türkischer Nationaltrainer war, aus eigenem Antrieb zurück, wobei die allgemeine Auffassung ist, dass die Verbandsverantwortlichen dem 63-Jährigen so die Chance gaben, sein Gesicht zumindest einigermaßen zu waren.

Vertrag über zwei Jahre plus Option

Auf der Suche nach einem neuen Coach ist der türkische Verband TFF relativ schnell fündig geworden. Mit Mircea Lucescu übernimmt ein international höchst angesehener Fußball-Lehrer das Kommando und soll die Mission WM-Qualifikation zu einem erfolgreichen Ende bringen. Der bereits 72 Jahre alte Rumäne, der lange Jahre mit großem Erfolg Schachtar Donezk trainierte und mit dem ukrainischen Top-Klub nebst mehrerer nationaler Titel 2009 auch den UEFA-Cup gewann, erhält einen Vertrag über zunächst zwei Jahre, der sich per Option um ein weiteres Jahr verlängern kann. Dotiert ist Lucescus Vertrag dem Vernehmen nach mit 2,5 Millionen Euro pro Jahr.

Für Lucescu ist das Engagement als Nationaltrainer am Bosporus ein Stück weit auch eine Rückkehr. Denn vor seiner Zeit in Donezk (2004 bis 2016) trainierte Lucescu jeweils zwei Spielzeiten lang Besiktas Istanbul und Galatasaray Istanbul. 2002 mit Galatasaray und 2003 mit Besiktas feierte Lucescu dabei jeweils die türkische Meisterschaft.

Happiges Auftaktprogramm

Zuletzt war Lucescu nach seinen zwölf Jahren in Donezk zu Zenit St. Petersburg gewechselt, wo sein Vertrag aber nach einem enttäuschenden dritten Platz am Ende der vergangenen Saison aufgelöst wurde. Erstmals auf der Bank der türkischen Auswahl sitzen wird der frühere Nationalspieler Rumäniens (70 Einsätze) am 2. September just in der Ukraine, dem Land seiner größten Erfolge. Drei Tage später trifft die Türkei zu Hause auf Kroatien, ehe am 6. Oktober mit dem Heimspiel gegen Island und am 9. Oktober in Finnland die WM-Qualifikation abgeschlossen wird.

Aktuell rangiert die Türkei mit elf Punkten nach sechs Spieltagen nur auf Rang drei hinter Island und Kroatien, die jeweils schon 13 Zähler auf dem Konto haben. Zudem ist die Ukraine punktgleich. Jede Niederlage in den anstehenden Spielen gegen die direkte Konkurrenz könnte folglich eine zu viel sein, zumal nur der Gruppensieger direkt das WM-Ticket löst. Bei unseren Türkei Wetten findet ihr alle Infos zu den Quoten für die nächsten Matches.