Djibril Sow: Über die Bundesliga zum Stammplatz in der Nati?

Rund neun Millionen Euro Ablöse hat sich Eintracht Frankfurt die Verpflichtung von Djibril Sow kosten lassen, der in den vergangenen beiden Jahren mit den Young Boys Bern jeweils Schweizer Meister wurde. Für den mittlerweile 22 Jahre alten und damit noch immer jungen Mittelfeldspieler bedeutet die Eintracht bereits den zweiten Anlauf im deutschen Fußball.

Schon mit 18 Jahren verließ Sow seinen Heimatverein FC Zürich in der Hoffnung, bei Borussia Mönchengladbach auf großer Bühne Fuß zu fassen. Bei der Fohlen-Elf allerdings blieb dem in Zürich geborenen Schweizer mit senegalesischen Wurzeln der Durchbruch aber versagt. Vielmehr reichte es in zwei Jahren nur zu drei Kurzeinsätzen bei den Profis in der Bundesliga und im DFB-Pokal. Darüber hinaus kam Sow zwar einigermaßen regelmäßig in der zweiten Mannschaft der Borussia zum Zug, doch die Regionalliga West war für den Schweizer Junioren-Auswahlspieler natürlich nicht die Endstation Sehnsucht.

So entschied sich Sow 2017 zunächst einen Schritt zurück zu gehen, um dann in der Heimat bei den Young Boys Bern zu einem herausragenden Akteur der Super League zu avancieren, sich für die A-Nationalmannschaft und letztlich auch für ein Comeback in Deutschland zu empfehlen.

Verletzung nach wenigen Trainingseinheiten

Der Einstand in Frankfurt freilich hätte für Sow kaum unglücklicher verlaufen können. Gleich in einer seiner ersten Trainingseinheiten erlitt der zentrale Mittelfeldspieler nach offiziellen Angaben n einen “Einriss der Sehne des hinteren rechten Oberschenkelmuskels.“ Acht bis zehn Wochen Pause wurden Anfang Juli prognostiziert, sodass Sow wohl erst nach der Länderspielpause bei der EM-Quali 2020 im September eine vollwertige Alternative darstellen dürfte.

Dann will sich Sow aber schnell beweisen und einen Stammplatz sichern, was aufgrund der Konkurrenz unter anderem mit Sebastian Rode, Dominik Kohr, Lucas Torro, Gelson Fernandes oder Jonathan de Guzman sicher nicht ganz leicht fallen wird. Das Potential dafür besitzt Sow aber definitiv. Und alleine mit einem Stammplatz bei der SGE will es Sow nicht bewenden lassen.

Vielmehr machte der technisch beschlagene Rechtsfuß nun im “Kicker“ auch kein Geheimnis daraus, seinen vier Länderspielen noch viele weitere Auftritte im Trikot der Schweiz folgen lassen zu wollen. “Wir haben in der Nati eine Phase des Übergangs, viele ältere Spieler sind weg, ein neues Gerüst ist entstanden. Im Mittelfeld sind wir gut aufgestellt, da ist es schwierig, Einsatzzeiten zu bekommen. Ich hoffe, dass ich für die Startelf interessanter werde, wenn ich in Frankfurt meine Leistung bringe“, sieht Sow im Hinblick auf die Auswahl einen engen Zusammenhang mit seiner Rolle in Frankfurt.

Die EM 2020 im Blick

Liebend gerne würde Sow bereits beim nächsten großen Turnier, der Europameisterschaft 2020 dabei sei und will dafür in den nächsten Wochen die Voraussetzungen schaffen: “Wenn ich für mein Land bei so einem Turnier spielen könnte, würde ein kleiner Traum in Erfüllung gehen. Dafür muss ich jetzt hart arbeiten, fit werden und eine gute Saison spielen.“

Gelingt das, muss sich Sow kaum vor Akteuren wie Remo Freuler (Atalanta Bergamo), Edimilson Fernandes (1. FSV Mainz 05), Denis Zakaria (Borussia Mönchengladbach) oder auch Steven Zuber (TSG 1899 Hoffenheim) verstecken, wenn es um den Platz neben dem gesetzten Granit Xhaka (FC Arsenal) im zentralen Mittelfeld geht.

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