DFB: Vertrauen für Löw und Bierhoff

Zwei Monate nach dem erstmaligen Vorrunden-Aus bei einer Weltmeisterschaft wird Bundestrainer Joachim Löw am Freitag im Vorfeld des Bundesliga-Eröffnungsspiels zwischen dem FC Bayern München und der TSG 1899 Hoffenheim dem Präsidium des DFB eine umfassende Analyse des ebenso schwachen wie enttäuschenden Auftretens seiner Mannschaft in Russland vorlegen. Zudem wird der Bundestrainer dann seine Planungen für die Zukunft vorstellen, mit denen der 58-Jährige seine in der FIFA-Weltrangliste vom ersten auf den 15. Platz abgestürzte Mannschaft wieder zurück an die Weltspitze führen wird.

DFB und DFL wollen „an einem Strang ziehen“

Während noch spekuliert werden darf, mit welchem Personal Löw die ersten Spiele nach der WM am 6. September in München gegen Frankreich und drei Tage später in Sinsheim gegen Peru angehen wird, hat der Bundestrainer ebenso wie Teammanager Oliver Bierhoff bereits das Vertrauen des gesamten deutschen Fußballs ausgesprochen bekommen. Am Dienstag kamen Verantwortliche des DFB mit Löw, Bierhoff, Präsident Reinhard Grindel und Sportdirektor Horst Hrubesch an der Spitze mit Vertretern der DFL um Präsident Reinhard Rauball und Geschäftsführer Christian Seifert sowie diversen hochrangigen Vertretern von Bundesligisten wie Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund), Matthias Sammer (Berater Borussia Dortmund), Christian Heidel (Sportvorstand Schalke 04), Rudi Völler (Geschäftsführer Bayer Leverkusen), Jörg Schmadtke (Geschäftsführer VfL Wolfsburg) oder Fredi Bobic (Sportvorstand Eintracht Frankfurt) zusammen, um zum einen nochmals über die WM 2018 in Russland zu sprechen, zum anderen aber auch um Ideen zu sammeln, wie der deutsche Fußball in Zukunft wieder vorangebracht werden kann.

Grindel und Rauball traten nach dem rund zweistündigen Treffen gemeinsam vor die Presse und fassten den Inhalt und einen wesentlichen Schluss kurz zusammen: “Es hat sich gelohnt, Joachim Löw und Oliver Bierhoff haben dezidiert vorgetragen. Alle Teilnehmer des Treffens haben ihnen das Vertrauen ausgesprochen.“

Beide kündigten zudem an, dass DFL und DFB künftig einen engeren Austausch pflegen und dass „DFB und Bundesliga an einem Strang ziehen“ werden. Schon “in absehbarer Zeit“ soll es wieder ein Treffen geben, um der Verbindung beider Verbände “auch weitere Tiefe zu geben.“

EM 2024 als gemeinsames Ziel

Ein wichtiges Thema war neben dem Sport auch die deutsche Bewerbung als Ausrichter der EM 2024. Am 27. September stimmt das UEFA-Exekutivkomitee in Nyon darüber ab, ob Deutschland den Zuschlag erhält und nach 1988 zum zweiten Mal eine Europameisterschaft ausrichten darf.

Einziger Konkurrent des DFB ist die Türkei, die bislang noch kein großes Turnier ausgerichtet hat und die sich nicht zuletzt aufgrund des nicht optimalen Bildes, das der deutsche Fußball rund um die WM 2018 unter anderem in der Causa Mesut Özil abgegeben hat, gesteigerte Hoffnungen auf den Zuschlag macht.

Damit die Türkei ausgestochen werden kann, haben sich Vertreter des DFB und der DFL bereits am Rande des Supercups am 12. August mit den Funktionären des FC Bayern München dahingehend abgesprochen, dass nach außen hin in sportpolitischen Themen Zurückhaltung angesagt ist und Einigkeit demonstriert werden sollte. Bislang ist das einigermaßen gelungen, wobei aus Sicht des deutschen Fußballs zu hoffen bleibt, dass dadurch nicht wichtige Dinge unter den Tisch fallen und nicht mit der gebotenen Intensität aufgearbeitet werden. Vorher zählt aber natürlich einmal die UEFA Nations League, sowie die Qualifikation zur EM 2020.