Italiens Verband steckt weiter in der Krise

Im Fußball-Land Italien hängt aktuell der Haussegen schief. Nach der blamablen Nicht-Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland gibt es nun die nächste Krise in der Krise. Der Fußballverband FIGC hat es nicht geschafft einen der vier Kandidaten zum neuen Präsident zu machen. Der bisherige Chef des Verbands, Carlo Tavecchio, ist nach dem Ausscheiden im WM 2018 Play-Off gegen Schweden zurückgetreten.

Verband braucht einen Aufpasser

Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, muss der Verband nun einen Kommissar ernennen, der den nächsten Wahldurchgang überwachen soll. Das Italienische Olympische Komitee CONI wird diesen Kommissar am Donnerstag bekanntgeben. Giovanni Malago, der Vorsitzende des CONI, gilt eigentlich schon als fix.

Als Nachfolger für Tavecchio hätten eigentlich Cosimo Sibilia, Präsident der italienischen Amateurliga (LND), Drittligapräsident Gabriele Gravina, oder der Leiter der Spielergewerkschaft (AIC), Damiano Tommasi werden sollen. Tommasi selbst sprach nach der Wahl von einer Blamage.

Neu-Anfang dringend benötigt

Nachdem WM-Play-Off gegen Schweden wurde es amtlich, dass Italien erstmals seit über 60 Jahren nicht bei einer Weltmeisterschaft dabei sein wird. Für Spieler wie Andrea Barzagli, Daniele De Rossi und Giorgio Chiellini war es gleichzeitig das letzte Länderspiel im Italien Trikot. Eigentlich hatte auch Rekordnationalspieler Gianluigi Buffon seinen Rücktritt aus der Squadra Azzurra angekündigt, später jedoch gemeint er würde zur Verfügung stehen, wenn er gebraucht wird. Für das gesamte Fußball-Land Italien wäre ein Neubeginn wohl sehr gut.

So muss etwa der Kader verjüngt werden und vor allem die Infrastruktur verbessert werden. Im Gegensatz zu Ländern wie Deutschland oder Spanien hinkt Italien absolut hinterher, was die Förderung junger Talente betrifft. Speziell die Defensiv-Abteilung ist seit Jahren dieselbe. Vor Torhüter Buffon waren stets Barzagli, Chiellini und Bonucci gesetzt. Auch Daniele De Rossi zog über die Jahre die Fäden im Mittelfeld Italiens. So erfolgreich dieses System einmal gewesen ist, nun ist es doch Zeit in eine neue Richtung aufzubrechen. Speziell für die Fans des Weltmeisters von 2006 wäre es wünschenswert.