Vasiliadis vor Debüt in der griechischen Nationalmannschaft

Die Hoffnung des SC Paderborn, dem ersten Saisonsieg gegen Fortuna Düsseldorf (2:0) weitere Erfolge folgen lassen zu können, hat sich nicht erfüllt. Stattdessen scheiterten die Ostwestfalen unter der Woche in der zweiten Runde des DFB-Pokals bei Bayer Leverkusen (0:1) und kassierten nun am Freitagabend bei der TSG 1899 Hoffenheim eine 0:3-Niederlage, die durchaus auch noch deutlicher hätte ausfallen können.

Bereits nach 26 Minuten lag der SCP in Sinsheim mit 0:3 zurück und schien einem Debakel entgegen zu steuern, ehe die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart halbwegs die Kurve bekam und mit einer Steigerung im zweiten Durchgang zumindest weitere Gegentore verhindert. An der achten Niederlage im zehnten Saisonspiel änderte der verbesserte Auftritt nach dem Seitenwechsel indes nichts mehr.

Vasiliadis macht auf sich aufmerksam

Auch Sebastian Vasiliadis war gegen die spielerische Überlegenheit Hoffenheims im Mittelfeld letztlich machtlos. Der 22-Jährige agierte zwar gewohnt fleißig und brachte es auf bemerkenswerte 12,64 Kilometer in den 90 Minuten, konnte aber gerade im Spiel nach vorne auch kaum Impulse setzen.

Nichtsdestotrotz ist Vasiliadis eine der wenigen positiven Erscheinungen in einer aus Paderborner Sicht bisher verkorksten Saison. Der zentrale Mittelfeldspieler, der nach seiner Verpflichtung vom VfR Aalen im Sommer 2018 bereits in der Zweitliga-Saison zu Shooting-Star avanciert ist und wesentlichen Anteil am Aufstieg hatte, ist längst ins Blickfeld anderer Vereine gerückt.

Borussia Mönchengladbach wird schon seit geraumer Zeit Interesse nachgesagt, aber auch weitere Bundesligisten dürften den 1,77 Meter großen Rechtsfuß auf dem Zettel haben. Weil Vasiliadis‘ Vertrag beim SCP nur noch bis 2021 läuft, wird sich wohl schon nach dieser Saison die Zukunftsfrage stellen. Denn dass Paderborn den Rotschopf ein Jahr später ablösefrei ziehen lässt, ist nicht zu erwarten.

Stattdessen darf man beim SCP auf eine satte Transfereinnahme hoffen. Auch deshalb, weil sich der Marktwert von Vasiliadis wohl zeitnah nochmals vergrößern wird. Denn der im baden-württembergischen Auenwald geborene Sohn eines Griechen und einer Deutschen steht vor seinem Länderspieldebüt – für Griechenland.

Debüt wohl schon im November

Vasiliadis, der auch für Deutschland spielen könnte, hat sich laut “Kicker“ bereits für die griechische Nationalmannschaft entschieden, die im Hinblick auf die WM 2022 vor einem Neuaufbau steht. Und dabei spielt Vasiliadis in den Plänen des niederländischen Nationaltrainers John van’t Schip und des als Spieler in der Bundesliga aktiven Technischen Direktors Kostas Kontantinidis (Hertha BSC, 1. FC Köln, Hannover 96) offenbar eine große Rolle.

Sofern bis dahin alle Formalitäten erledigt sind, wird Vasiliadis wohl schon im griechischen Kader für die letzten Spiele in der EM 2020 Qualifikation Mitte November in Armenien und gegen Finnland stehen. Dabei freilich handelt es sich aus griechischer Sicht nur noch um bessere Freundschaftsspiele, ist die Quali für die Fußball EURO 2020 doch angesichts von sieben Punkten Rückstand auf Rang zwei nicht mehr möglich.

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