WM-Qualifikation: Macht England auch ohne Dele Alli alles klar?

Nach sechs Siegen und zwei Unentschieden an den ersten acht Spieltagen führt die englische Nationalmannschaft die Tabelle in Gruppe F der Qualifikation für die WM 2018 mit fünf Punkten Vorsprung auf die Slowakei sowie sechs Zählern auf Slowenien an.

Aus den beiden finalen Gruppenspielen eben gegen Slowenien sowie in Litauen reicht den Three Lions damit schon ein Unentschieden, da der direkte Vergleich gegen die Slowakei gewonnen wurde, um ohne Umweg über die Play-offs das Ticket für die WM-Endrunde in Russland zu lösen.

Um nicht bis zum Schluss zittern zu müssen, will England natürlich schon am Donnerstag im Heimspiel gegen Slowenien alles klar machen. Dass es im Hinspiel vor knapp einem Jahr in Slowenien nur zu einem torlosen Remis reichte, dürfte aber Warnung genug sein, den vermeintlichen Underdog nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Bei den Fussball Wetten zur Weltmeisterschaft zählt England aktuell nicht zu den Top 5, die Three Lions sind aktuell eher ein Geheimtipp.

Ein Spiel Sperre und eine Geldstrafe

Nicht optimal ist sicherlich, dass Trainer Gareth Southgate auf einen seiner zentralen Spieler verzichten muss. Wie befürchtet wurde Mittelfeldmann Dele Alli von der Disziplinarkommission der FIFA wegen seines im Spiel Anfang September gegen die Slowakei gezeigten Mittelfingers gesperrt. Der 21-Jährige kam aber zumindest mit nur einem Spiel Sperre sowie einer Geldstrafe von umgerechnet rund 4.400 Euro davon, weil die Disziplinarkommission Allis Aussage folgte, dass der Mittelfinger nicht gegen Schiedsrichter Clement Turpin gerichtet war, sondern im Zuge eines Spaßes seinem Teamkollegen Kyle Walker gegolten habe.

Nichtsdestotrotz wurde die Geste von der FIFA als „unsportlich und beleidigend“ gewertet, weshalb eine Sperre ausgesprochen wurde.

In den Kader insgesamt 26 Spieler umfassenden Kader berufen wurde Alli aber trotzdem. Denn in Litauen ist der Mittelfeldstar der Tottenham Hotspurs dann wieder einsatzbereit und wird dort aller Voraussicht nach auch von Beginn an auflaufen. Ob Alli aber tatsächlich aus seinem Fehlverhalten gelernt hat, wird erst die Zukunft zeigen. Allzu sicher sollte man sich indes nicht sein, wie erst am Sonntag die unsportliche Schwalbe im Spiel bei Huddersfield Town zeigte.

Alli – kein Kind von Traurigkeit

Und es war ja nicht dass erste Mal, dass Alli, der aus schwierigen familiären Verhältnissen stammt und gerade im Jugendalter nichts geschenkt bekam, unabhängig von seiner sportlichen Klasse negativ aufgefallen ist. So etwa verpasste der exzellente Techniker den Endspurt der Saison 2015/16, in dem Tottenham aussichtsreich im Rennen um die letztlich verpasste Meisterschaft lag, wegen einer Tätlichkeit gegen Claudio Yacob von West Bromwich Albion. Und in der laufenden Saison der Champions League musste Alli zu Beginn auch zu sehen, weil er noch eine Sperre aus der vergangenen Saison der Europa League abzubrummen hatte, die wegen eines groben Fouls gegen Brecht Dejaegere von KAA Gent völlig zu Recht ausgesprochen worden war.