Spanien: Roja fast ohne Spieler des FC Barcelona

Nach dem bitteren Achtelfinal-Aus nach Elfmeterschießen gegen den Gastgeber bei der WM 2018 in Russland, die schon wegen des kurz vor dem ersten Gruppenspiels vollzogenen Trainerwechsels von Julen Lopetegui zu Fernando Hierro unter keinem guten Stern stand, ist der spanischen Nationalmannschaft der Neustart vollauf gelungen.

Am ersten Spieltag der neuen UEFA Nations League ließ sich der Weltmeister von 2010 sowie Europameister von 2008 und 2012 in England auch von einem schnellen Rückstand nicht aus der Bahn werfen, sondern landete nach Treffern von Saul Niguez und Rodrigo Moreno noch einen 2:1-Erfolg im Wembley-Stadion. Drei Tage später setzte die Roja beim Heimdebüt von Trainer Luis Enrique ein noch viel dickeres Ausrufezeichen und holte den frischgebackenen Vize-Weltmeister Kroatien mit einem 6:0-Kantersieg zurück auf den Boden der Tatsachen.

Zwar begann Kroatien in Elche durchaus ordentlich und hätte sogar in Führung gehen können, doch spätestens mit dem 1:0 durch Saul Niguez in der 24 Minute übernahm Spanien das Kommando und spielte die Vatreni angeführt von einem herausragenden Doppeltorschützen Marco Asensio in Grund und Boden.

Am Ende wäre sogar ein noch höherer Sieg möglich gewesen, aber auch so war es eine beeindruckende Vorstellung und ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz um den neuen Weltmeister Frankreich. Von einer Kampfansage an die Weltspitze freilich wollte Coach Luis Enrique erst einmal nichts wissen, sondern äußerte sich betont zurückhaltend: „Es gibt noch so viel zu verbessern.“

Nur Busquets hält die Barca-Fahne hoch

Allzu viele Ansatzpunkte gab es gegen Kroatien indes nicht, sodass sich Luis Enrique auch den Fragen nach dem spürbar geringeren Anteil an Profis seines Ex-Klubs FC Barcelona widmen konnte. Gegen Kroatien war Sergio Busquets der einzige Barca-Akteur, der in der Startelf stand und mit Sergi Roberto saß nur noch ein weiterer Katalane auf der Bank. Nachdem etwa im Finale der WM 2010 mit Carles Puyol, Gerard Piqué, Busquets, Xavi, Andres Iniesta und Pedro noch sechs Spieler des FC Barcelona mitwirkten, hat nun Real Madrid klar das Kommando in der Roja übernommen. Mit Dani Carvajal, Nacho, Sergio Ramos, Dani Ceballos, Marco Asensio und Isco bot Luis Enrique sechs Akteure der Königlichen auf, die ihre Chance in dieser Konstellation auch eindrucksvoll genutzt haben.

Coach Enrique macht sich über den Anteil der einzelnen Vereine an seinem Team allerdings keine großen Gedanken: „Ich habe es weder gewusst noch interessiert es mich, wir sind die spanische Nationalmannschaft. Mehr nicht“, so der 48-Jährige, um dann doch noch einzuräumen, sehr wohl um die Bedeutung der Real-Profis zu wissen: “Aber ja, die Basis der Mannschaft ist von Real Madrid und ich finde das gut.“

Kehrt Jordi Alba zurück?

Dass Barca bei den nächsten Länderspielen deutlich stärker vertreten sein wird, ist mit Blick auf den Kader der Katalanen nicht zu erwarten. Neben Busquets und Sergi Roberto ist allenfalls eine Nominierung des diesmal überraschend nicht berücksichtigten Jordi Alba denkbar. Alle übrigen Barca-Spieler mit spanischem Pass sind wie Piqué entweder zurückgetreten oder haben derzeit wie Sergi Samper, Denis Suarez, Carles Alena oder Munir nicht die nötige Qualität. Wenn du dich bereits jetzt für die EM 2020 Quoten interessierst, dann bist du auf dieser Seite richtig.