WM-Qualifikation: Iran ist durch – Südkorea entlässt Uli Stielike

Iran FlaggeNach Gastgeber Russland und Rekord-Gewinner Brasilien steht mit dem Iran der dritte Teilnehmer an der Weltmeisterschaft 2018 fest. Mit einem 2:0-Sieg über Usbekistan durch Tore von Sardar Azmoun (23.) und Mehdi Taremi (88.) führt der Iran nun mit 20 Punkten aus acht Partien die Tabelle der Qualifikationsgruppe A an und ist an den verbleibenden beiden Spieltagen nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen.

Für den Iran ist es nach 1978, 1998, 2006 und 2014 die fünfte Teilnahme an einer WM-Endrunde. Bislang setzte es stets nach der Vorrunde das Aus, doch die souveränen Auftritte im Rahmen der Qualifikation und insbesondere die mit einer Tordifferenz von 8:0 extrem stabile Defensive macht Hoffnung, dass es in Russland 2018 erstmals zum Sprung in die K.o.-Phase reichen könnte.

Bangen muss nach einer überraschenden 2:3-Niederlage in Katar hingegen Südkorea. Der WM-Gastgeber und -Halbfinalist von 2002 belegt zwar mit 13 Punkten noch den zweiten Platz, allerdings nur mit einem Zähler Vorsprung vor Usbekistan. Platz drei würde schon nicht mehr für die direkte WM-Qualifikation reichen, sondern hätte zwei Ausscheidungsspiele zur Folge. Zunächst muss der Dritte gegen den Dritten der Gruppe B antreten und der Sieger spielt dann in interkontinentalen Play-offs gegen den Vierten der Qualifikationsgruppe von Nord-/ und Mittelamerika sowie der Karibik.

Weil die WM-Teilnahme in Gefahr geraten ist, hat sich der südkoranische Verband nun dazu entschieden, Trainer Uli Stielike zu entlassen. Der 62-Jährige, der das Amt des Nationaltrainers nach der WM 2014 übernommen hatte, stand  bereits seit der überraschenden 0:1-Niederlage gegen China im März unter Druck und erhielt nun seine Papiere. Die Nachfolge ist bislang noch nicht geregelt.

WM 2030 in vier Ländern?

Während für Stielike relativ kurzfristig ein neuer Trainer das Kommando übernehmen dürfte, plant man in Südkorea auch langfristig und zwar die zweite Ausrichtung einer Weltmeisterschaft.

Wie bekannt gegeben wurde, plant Südkorea eine gemeinsame Bewerbung als Ausrichter der WM 2030 mit Japan, China und Nordkorea. Gerade dass auch Nordkorea involviert sein soll, erstaunt, gelten Süd- und Nordkorea doch als verfeindet.

Südkorea scheint es aber durchaus Ernst zu meinen, denn der neue Staatspräsident Moon Jae-in sprach bereits mit FIFA-Boss Gianni Infantino über das Vorhaben, erstmals eine WM in vier Ländern stattfinden zu lassen. Weil wie schon 2026 auch 2030 48 Nationen an der Endrunde teilnehmen werden, ist es für kleinere Länder schwierig, eine WM auszurichten.

Noch stecken die Überlegungen aber in den Kinderschuhen und Südkorea hat offenbar auch noch nicht mit den potentiellen Co-Gastgebern gesprochen. Nicht uninteressant ist in diesem Zusammenhang, dass seitens China auch eine alleinige Bewerbung möglich scheint.