Höwedes hakt DFB-Team ab

Noch ist nicht klar, wer am 21. März der erste Gegner der deutschen Nationalmannschaft im neuen Jahr sein wird. Fest steht zwar inzwischen, dass die Partie in Wolfsburg stattfinden wird, doch gegen wen die DFB-Auswahl dann testen wird, ist noch nicht bekannt. Allerdings laufen wohl Bemühungen um einen hochkarätigen Testgegner. Spekuliert wird insbesondere über Argentinien oder Brasilien.

Ein echter Prüfstein wäre dabei durchaus sinnvoll, beginnt doch nur drei Tage später die Qualifikation zur EM 2020 mit der schwierigen Aufgabe in den Niederlanden. Ob Bundestrainer Joachim Löw, der sich zuvorderst einen starken Testspiel-Gegner zum Jahresauftakt wünscht, dann viele Gelegenheiten für Experimente haben wird, ist fraglich. Dennoch wird bereits gemutmaßt, wer nach der Winterpause in der Nationalmannschaft erstmals eine Chance bekommen könnte. Gehäuft fallen in diesem Zusammenhang die Namen Maximilian Eggestein (SV Werder Bremen) und Lukas Klostermann (RB Leipzig).

Da Costa setzt auch offensiv Akzente

Klostermann gilt vor allem auch deshalb als Kandidat, weil durch die Versetzung von Joshua Kimmich der Stammplatz auf der rechten Abwehrseite neu zu vergeben ist. In den letzten Spielen durfte auf dieser Position Thilo Kehrer ran, der sich allerdings in der Innenverteidigung ebenso wohler fühlt wie Matthias Ginter, der auch als Kandidat gilt. Ein gelernter Rechtsverteidiger wäre derweil Danny da Costa, der mit Eintracht Frankfurt sowohl in der Bundesliga als auch in der Europa League eine starke Saison spielt. Der 25-Jährige, der von der U17 bis zur U21 alle Nachwuchsnationalmannschaften des DFB durchlaufen hat, trug auch mit offensiven Akzenten zu den Erfolgen bei. In fünf Spielen der Europa League traf der in Neuss geborene Defensivmann mit angolanischen Wurzeln zweimal und bereitete in 14 Bundesliga-Spielen immerhin zwei Treffer vor.

Vor allem besticht da Costa mit seiner Schnelligkeit, die es dem früheren Leverkusener und Ingolstädter ermöglicht, die gesamte rechte Außenbahn zu beackern. Aufgrund der starken Leistungen in den letzten Wochen und Monaten wird da Costa immer wieder auch als potentieller Kandidat für den Bundestrainer gehandelt, betonte nun aber im „Kicker“, sich mit dem Thema Nationalmannschaft nicht zu beschäftigen. “Um dahin zu kommen, muss man über einen längeren Zeitraum sehr, sehr konstant gewesen sein“, sieht sich da Costa selbst noch nicht als Kandidaten für die DFB-Elf, räumt aber zumindest ein, grundsätzlich schon eines Tages den Bundesadler auf der Brust tragen zu wollen: „Gleichwohl ist die Nationalelf ein Traum, den jeder Fußballer hat.“

Benedikt Höwedes will nicht offiziell zurücktreten

Bereits gelebt hat diesen Traum Benedikt Höwedes in 44 Einsätzen im Deutschland Trikot mit dem Weltmeistertitel 2014 als großem Highlight. Sowohl bei der WM 2014 als auch bei der EM 2016 in Frankreich war der heute 30-Jährige Stammspieler, ist nun aber schon länger außen vor. Seit März 2017 und einem Einsatz in Aserbaidschan (4:1) wurde der Innenverteidiger nicht mehr nominiert und rechnet selbst auch nicht mehr mit einem Anruf des Bundestrainers: „Ohne die Verletzungen hätte ich gute Karten gehabt, bei der WM dabei zu sein. Aber perspektivisch haben wir jetzt einfach zu viele gute junge Kandidaten für meine Position. Das muss und kann ich akzeptieren.“

Offiziell zurücktreten will der seit dem zurückliegenden Sommer für Lokomotive Moskau aktive Defensivspieler zwar nicht, doch hat Höwedes für sich bereits einen Schlussstrich gezogen: “Das Thema Nationalmannschaft ist mit Sicherheit beendet.“

Angesichts der vielen jungen Spieler wie Antonio Rüdiger, Niklas Süle, Jonathan Tah oder auch die bereits erwähnten Ginter und Kehrer eine realistische Sichtweise von Höwedes, der in den Geschichtsbüchern seinen Platz als deutscher Linksverteidiger beim Gewinn der WM 2014 sicher hat.