Ein Stadion der Endrunde 2022 fertiggestellt

Ob die Weltmeisterschaft 2022 in Katar mit 32 oder 48 Nationen ausgetragen wird, dürfte sich im März entscheiden, wenn im Rahmen des FIFA-Councils eine entsprechende Abstimmung vorgesehen ist. Danach dürfte dann relativ zeitnah auch klar sein, ob sämtliche Partien wie bislang geplant in Katar stattfinden oder es doch noch einen Co-Gastgeber gibt, was aufgrund der politischen Spannungen zwischen Katar und den Nachbarstaaten um Saudi-Arabien allerdings nichts ganz einfach zu realisieren sein dürfte.

In Katar laufen ungeachtet dessen die Vorbereitungen für die WM 2022, die aktuell auf eine alleinige Gastgeberrolle ausgerichtet sind, auf Hochtouren. In Sachen Stadienbau liegt Katar zwar im Zeitplan, doch fertiggestellt ist bislang nur das Khalifa National Stadium. Im Laufe des Jahres 2019 sollen drei weitere WM-Stadien fertig sein und die übrigen vier Stadien dann im Jahr 2020 komplettiert werden. Schon während der WM 2018 wollte man schon weiter sein.

Ein WM-Stadion wird komplett abgebaut

Bemerkenswert ist, dass Katar laut einem Bericht des “Kicker“ für alle acht WM-Stadien schon Pläne für die Zeit nach dem Turnier im November und Dezember 2022 hat. Wohl auch mit Blick auf einige Stadien in Japan und Südkorea (2002), Südafrika (2010), Brasilien (2014) und auch Russland (2018), die nach der Weltmeisterschaft teilweise nicht mehr oder nur noch selten wirklich gefüllt werden konnten und können, ist schon jetzt klar, wie es mit den katarischen WM-Stadien weitergeht.

Das bereits fertige Khalifa National Stadium ist auch nach der WM 2022 als Nationalstadion vorgesehen, in dem unter anderem regelmäßige Leichtathletik-Veranstaltungen stattfinden werden. Die Stadien in Al-Khor, Al-Wakrah, Al-Rayyan und die Arena Al-Thumama in Doha werden danach weiterhin von den ansässigen Vereinen für Fußballspiele genutzt, allerdings mit geringerer Kapazität. Dafür ist ein teilweiser Rückbau um durchschnittlich 20.000 Plätze im Vergleich zur WM-Kapazität geplant.

Sogar komplett abgebaut werden soll das Ras Abu Aboud, dessen attraktive Lage direkt am Meer dann wohl Platz für andere Bauten machen wird.

Nach 2022 Büros im Finalstadion

Für das mit 80.000 Plätzen größte WM-Stadion Lusail, in dem am 18. Dezember 2022 auch das Finale ausgetragen werden soll, ist auch keine weitere Nutzung für Fußballspiele angedacht. Das Lusail soll zwar in der Außenstruktur erhalten bleiben, doch im Inneren sind Büros und medizinische Einrichtungen geplant. Auch das Education City Stadium erhält einen neuen Zweck und steht nach der WM passend zu seinem Namen für Bildungszwecke zur Verfügung. Vorgesehen ist dort der Bau von zwei Schulen.

Einerseits ist es fraglos positiv, dass man sich in Katar frühzeitig Gedanken über die weitere Verwendung der Stadien macht, doch die Tatsache, dass gleich mehrere Stadien nur bei der Weltmeisterschaft richtig genutzt werden, lässt zwangsläufig die Frage aufkommen, ob die eingesetzten Finanzmittel nicht sinnvoller hätten verwendet werden können. Die ohnehin nicht abreißende Kritik an der WM-Vergabe nach Katar wird damit auf jeden Fall nicht leiser.

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