WM 2018: Argentinien verzichtet auf Mauro Icardi

Schon zwei Wochen bevor der FIFA ein endgültiger Kader für die WM 2018 genannt werden muss, hat Argentinien sein zunächst noch 35 Akteure umfassendes Aufgebot auf die schon finalen 23 Spieler reduziert. Trainer Jorge Sampaoli strich bereits vor Beginn der unmittelbaren WM-Vorbereitung zwölf Akteure, für die der Traum von der Weltmeisterschaft in Russland damit vorzeitig geplatzt ist.

Neben Torhüter Nahuel Guzman (Tigres UANL) müssen Ramiro Funes Mori (FC Everton), German Pezzella (AC Florenz), Leandro Paredes (Zenit St. Petersburg), Diego Perotti (AS Rom), Lautaro Martinez (Racing Club), Enzo Perez (River Plate), Pablo Perez (Boca Juniors), Guido Pizarro (FC Sevilla), Rodrigo Battaglia (Sporting Lissabon), Ricardo Centurion (Racing Club) und Mauro Icardi (Inter Mailand) das Turnier von zu Hause aus verfolgen.

Icardi trotz starker Trefferquote nicht dabei

Gerade der Verzicht auf Icardi sorgt für reichlich Diskussionsstoff, hat der Angreifer seine Extraklasse doch mit 29 Toren in 34 Spielen der gerade beendeten Saison der Serie A eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Doch der 25-Jährige gilt auch aufgrund seines Privatlebens abseits des Platzes als schwierig und gehört dem Vernehmen nach nicht zu den von Superstar Lionel Messi besonders geschätzten Mitspielern. Anders als Sergio Agüero, Paulo Dybala und Gonzalo Higuain, die nun zusammen mit Messi die Offensivoptionen darstellen und nicht zu Hause die WM 2018 Songs singen.

Sampaoli ging bei der Bekanntgabe des Kaders nicht im Einzelnen auf die zwölf Gestrichenen ein, ließ aber mit einer allgemeinen Aussage aufhorchen, die nicht wenige Beobachter vornehmlich auf Icardi münzten: „Mein größtes Ziel ist es, aus den ganzen Individualisten eine homogene Mannschaft zu formen, um bei der WM erfolgreich zu sein.“ Das könnte im Umkehrschluss heißen, dass Sampaoli die Befürchtung hegte, Icardi könnte für den Teamgeist gefährlich werden, insbesondere natürlich als Ersatzspieler.

Nur noch acht Vize-Weltmeister von 2014 im Aufgebot

Wie bei Titelverteidiger Deutschland hat sich mit Blick auf den endgültigen Kader auch bei Vize-Weltmeister im Vergleich zur WM 2014 einiges getan. Von den 23 Spielern, die vor vier Jahren in Brasilien für Argentinien an den Start gingen, sind nur noch acht dabei. Diese acht gehören zudem zu den Auserwählten aus bemerkenswerten 55 Spielern, die Coach Sampaoli in seiner noch nicht einmal ein Jahr währenden Amtszeit ausprobiert hat.

Der endgültige Kader Argentiniens:

Tor: Franco Armani (River Plate), Wilfredo Caballero (FC Chelsea), Sergio Romero (Manchester United)
Abwehr: Marcos Acuna (Sporting Lissabon), Cristian Ansaldi (FC Turin), Federico Fazio (AS Rom), Javier Mascherano (Hebei China Fortune), Gabriel Mercado (FC Sevilla), Nicolas Otamendi (Manchester City), Marcos Rojo (Manchester United), Eduardo Salvio (Benfica Lissabon), Nicolas Tagliafico (Ajax Amsterdam)
Mittelfeld: Ever Banega (FC Sevilla), Lucas Biglia (AC Mailand), Angel Di Maria (Paris St. Germain), Manuel Lanzini (West Ham United), Giovani Lo Celso (Paris St. Germain), Maximiliano Meza (Independiente), Cristian Pavon (Boca Juniors)
Angriff: Sergio Agüero (Manchester City), Paulo Dybala (Juventus Turin), Gonzalo Higuain (Juventus Turin), Lionel Messi (FC Barcelona)