Burak Yilmaz tritt zurück – Salih Özcan vor Debüt

Die Enttäuschung über das mit der 1:3-Niederlage am Donnerstag in Portugal verbundene Aus im Halbfinale der Play-offs zur WM 2022 in Katar wird natürlich noch den einen oder anderen Tag nachwirken, doch haben bei der türkischen Nationalmannschaft auch schon die Planungen für die Zukunft begonnen, in der die Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland das nächste große Ziel darstellt.

Im Zuge des Neuaufbaus, den der erst im Oktober angetretene Trainer Stefan Kuntz bereits begonnen hat, wird Burak Yilmaz nicht mehr im Trikot der türkischen Auswahl zu sehen sein. Der 36 Jahre alte Angreifer erklärte seine Karriere noch am Abend nach der Pleite in Portugal für beendet.

„Das war mein letztes Spiel“, so Yilmaz, der sich sicherlich auf ewig auf seinen 77. und letzten Einsatz für die Türkei erinnert wird, setzte der Routinier doch in der 85. Minute einen Elfmeter über das Tor und vergab damit den möglichen 2:2-Ausgleich. „Ich werde jede Nacht bis zum Ende meines Lebens aufwachen und denken, dass ich diesen Elfmeter verwandle“, so der Mittelstürmer vom OSC Lille, der nun jüngeren Landsleuten den Vortritt lassen will, sich für den Notfall aber ein Hintertürchen offen ließ: „Wenn extreme, unglaubliche Sachen passieren, werde ich helfen.“

Özcan zieht für den Sommer geplante Entscheidung vor

Nicht mehr zusammen spielt wird Yilmaz somit mit Salih Özcan, der am Tag nach dem WM-Aus für eine positive Nachricht sorgte. Denn der zuletzt auch ins Blickfeld der deutschen Nationalmannschaft gerückte Mittelfeldspieler des 1. FC Köln, der von der U15 bis zur U21 alle Auswahlmannschaften Deutschlands durchlaufen hat, entschied sich nun früher als ursprünglich geplant für die Heimat seiner Eltern.

„Wir haben wirklich drüber geredet, „aber ich habe das auch so abgesprochen, dass ich einfach die Saison gut zu Ende spielen und meine Leistung im Verein weiter abrufen will – und dann sieht man, was in der Zukunft passiert“, hatte der 24-Jährige erst am vergangenen Wochenende Gespräche mit Bundestrainer Hans-Dieter Flick verraten und eine Entscheidung für den Sommer angekündigt.

Nun aber zog der in Köln geborene Özcan diese vor: “Ich habe lange mit meiner Familie und allen Beteiligten über diese Entscheidung gesprochen, die ich aus vollster Überzeugung getroffen habe. Ich freue mich sehr auf die kommenden Aufgaben mit der Türkei und freue mich auf die Zeit bei der Nationalmannschaft“, erklärte der robuste Abräumer auf Instagram und machte sich postwendend auf in die Türkei.

Debüt am Dienstag gegen Italien wahrscheinlich

Denn Trainer Kuntz, unter dem Özcan im vergangenen Sommer mit der deutschen U21 noch Europameister wurde, nominierte Özcan direkt für das am Dienstag angesetzte Testspiel gegen die italienische Nationalmannschaft, die wie die Türkei am Donnerstag in den WM-Play-offs gescheitert ist. Wahrscheinlich, dass Özcan direkt in der Startelf stehen und sein Debüt feiern wird.