WM 2030: Spanien mit Portugal und Marokko?

Nach der WM 2018 in Russland stehen die nächsten großen Turniere erst einmal auf kontinentaler Ebene an. Im Januar 2019 steigt als erstes die Asienmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten, auf die im Sommer der Afrika-Cup in Kamerun, der Gold-Cup in den USA und die Copa America in Brasilien folgen. 2020 gibt es im Zuge einer Umstellung auf die ungeraden Jahre direkt die nächste Auflage der Copa America und parallel dazu die erste quer über den gesamten Kontinent in zwölf verschiedenen Ländern ausgetragene Europameisterschaft.

Obwohl damit und natürlich auch mit der vieldiskutierten Winter-WM 2022 in Katar genügend Turniere ihren Schatten voraus werfen, drehen sich in der Fußballwelt viele Gedanken auch über noch weiter entfernte Turniere. Nachdem die EM 2024 bereits an Deutschland (die EM 2020 sowieso) und die WM 2026 an die USA, Kanada und Mexiko vergeben wurden, bringen sich nun reihenweise Bewerber für die Austragung der WM 2030 in Stellung.

Uruguay hofft auf Jubiläums-WM

Bekannt ist das große Interesse Uruguays, das Turnier auszurichten. 100 Jahre nach der ersten WM 1930 würde das kleine Land auch gerne Gastgeber der Jubiläumsausgabe sein, kann dieses Turnier mit voraussichtlich 48 Teilnehmern aber nicht alleine stemmen. Daher ist eine gemeinsame Bewerbung mit Argentinien und Paraguay angedacht.

Interesse signalisiert hat auch ein Quartett südosteuropäischer Länder. Serbien, Bulgarien, Rumänien und Griechenland prüfen eine Kandidatur, wobei sich die Gespräche zwischen diesen Nationen noch im Anfangsstadium befinden. Das gilt auch für Überlegungen in England bzw. Großbritannien, den Hut bezüglich einer Austragung der WM 2030 in den Ring zu werfen.

Spanischer Ministerpräsident zu Gast in Marokko

Und trotz mehrfach gescheiterter Kandidaturen steckt man offenbar auch in Marokko nicht den Kopf in den Sand. Das zuletzt mit der Bewerbung für die WM 2026 an den USA, Kanada und Mexiko gescheiterte Land wird vermutlich 2030 einen neuen Anlauf starten, dann möglicherweise mit einem oder mehreren Partnern. Schon länger gemutmaßt wird über eine gemeinsame Kandidatur mit Spanien und Portugal, womit eine WM erstmals auf zwei verschiedenen Kontinenten stattfinden würde. Diese Spekulationen haben nun neue Nahrung erhalten. Denn bei einem Besuch in Rabat verriet der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez am Montag, dass von Seiten Spaniens eine Kooperation sowohl mit Marokko als auch mit Portugal angestrebt wurde. Sanchez hat nach eigenen Angaben der marokkanischen Regierung und König Mohamed VI einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet.

Weil sein Ansinnen offenbar auf Interesse gestoßen ist, werden nun die nächsten Schritte in die Wege geleitet: „Unsere beiden Länder werden zusammen mit Portugal an der Präsentation einer möglichen Kandidatur arbeiten“, kündigte Sanchez an. Dafür bleibt freilich noch Zeit, denn über den Gastgeber der WM 2030 dürfte nicht vor dem Jahr 2022 entschieden werden.