Mladen Krstajic trainiert Serbien bei der WM 2018

Mit Brasilien, der Schweiz und Costa Rica hat Serbien bei der Auslosung der Vorrunde der WM 2018 in Russland in Gruppe E keine einfachen Gegner erwischt. Brasilien gilt natürlich als Top-Favorit, während die Schweiz wie bei der WM 2014 und der EM 2016 auch wieder in die K.o.-Runde will und mit einer sehr guten Qualifikation auch deutlich gemacht hat, im Sommer 2018 wieder mehr als nur eine Nebenrolle spielen zu wollen. Costa Rica schließlich ist sicher der Außenseiter, der mit Blick auf die WM 2014 aber nicht unterschätzt werden sollte, schafften es die Mittelamerikaner damals doch völlig überraschend bis ins Viertelfinale, wo die Niederlande auch erst im Elfmeterschießen Endstation war.

Serbien, das erstmals seit der WM 2010 wieder bei einem großen Turnier dabei ist, wird also schon in Top-Form agieren müssen, um den Sprung unter die letzten 16 Mannschaften der WM 2018 zu schaffen. Dass es in der Qualifikation gelungen ist, mit Österreich, Wales und Irland unter anderem drei Teilnehmer an der EM 2016 hinter sich zu lassen, ließ aufhorchen. Ebenso und noch mehr aber die Entscheidung, sich wenige Wochen nach der geschafften Qualifikation von Trainer Slavoljub Muslin zu trennen.

Milinkovic-Savic als Zankapfel?

Die Trennung erfolgte zwar in beiderseitigem Einvernehmen, ging aber letztlich doch in erster Linie vom Verband aus, wie Präsident Slavisa Kokeza inzwischen gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Nedeljnik“ mehr oder weniger offen durchklingen hat lassen. So habe Muslin nicht dem Wunsch des Verbandes entsprochen, hochveranlagte junge Spieler wie Sergej Milinkovic-Savic (Lazio Rom), Milos Veljkovic (Werder Bremen) oder Nemanja Radonjic (Roter Stern Belgrad) in Pflichtspielen kurz einzusetzen, um Einsätze für ein anderes Nationalteam zu verhindern.

Milinkovic-Savic debütierte wie Veljkovic und Radonjic erst im November in den Freundschaftsspielen gegen China (2:0) und Südkorea (1:1), könnte damit als gebürtiger Spanier aber noch immer auch für den Weltmeister von 2010 sowie aufgrund seiner Wurzeln auch für Montenegro auflaufen. Und angesichts der Entwicklung des 22 Jahre alten Mittelfeldspielers, dessen Marktwert vom Portal “transfermarkt.de“ mittlerweile auf stattliche 55 Millionen Euro taxiert wird, sind die Sorgen der serbischen Verbandsoffiziellen zumindest nicht völlig abwegig.

Muslin weigerte sich, die Spieler in den Qualifikationsspielen einzusetzen, was Kokeza aus Verbandssicht nicht akzeptieren konnte. Dadurch kam es letztlich zur Trennung und zunächst zur Installation von Mladen Krstajic als Interimstrainer, der bei den beiden Testspielen im November in der Verantwortung stand.

Krstajic mit 59 Länderspielen für Serbien

Krstajic, der seit Mai 2016 Assistent Muslins war und ansonsten über keine Erfahrung als Trainer verfügt, war indes nur als Übergangslösung vorgesehen. Wunschkandidat als Cheftrainer bei der WM 2018 war der ehemalige Mittelfeldregisseur Dragan Stojkovic, der allerdings von seinem chinesischen Klub Guangzhou R&F keine Freigabe erhielt.

Da kein ausländischer Trainer verpflichtet werden sollte und der Markt der einheimischen Fußball-Lehrer keine Ideallösung hergab, fiel letztlich der Entschluss, mit dem 43 Jahre alten Krstajic die WM in Angriff zu nehmen. Der einstige Abwehrspieler, der insgesamt 59 Länderspiele bestritten hat und mit dem SV Werder Bremen 2004 Deutscher Meister war, darf sich damit gleich auf ganz großer Bühne bewähren.

Hier findest du unsere Auswahl an WM Trikots, das Serbien-Trikot wird wohl erst in einigen Wochen offiziell vorgestellt.