Griechenland: Trainerwechsel nach dem WM-Aus? – Michael Skibbe will bleiben

Das hellenische Fußballwunder ist ausgeblieben. Nach der 1:4-Niederlage im Hinspiel in Zagreb kam Griechenland im Rückspiel der Play-offs zur WM 2018 gegen Kroatien nicht über ein torloses Unentschieden hinaus und durfte während der 90 Minuten von Athen nie wirklich ernsthaft darauf hoffen, das Unmögliche doch noch möglich zu machen.

Es war zwar schon im Vorfeld klar, dass es gegen die individuell unter anderem mit Luka Modric, Ivan Rakitic oder Ivan Perisic deutlich stärker besetzten Kroaten schwer werden würde, aber dennoch war nach dem geplatzten Traum von der WM-Endrunde die Enttäuschung groß.

Ursachenforschung läuft

Trotz der höheren Qualität auf kroatischer Seite war man in Griechenland überzeugt davon, die WM-Teilnahme schaffen zu können, weshalb nun intensiv nach den Ursachsen für das Aus gesucht wird. Dabei rückt gerade medial auch Trainer Michael Skibbe in den Blickpunkt, dem von Teilen der griechischen Sportpresse eine falsche Aufstellung beim Hinspiel in Kroatien vorgeworfen wird.

Schon nach dem Hinspiel begann in den Medien der Abgesang auf Skibbe, der indes noch lange nicht feststeht. Vielmehr möchte der 52 Jahre alte Fußball-Lehrer seine im Oktober 2015 begonnene Arbeit gerne fortsetzen. Ob Skibbe dazu die Gelegenheit erhält, ist aktuell aber noch nicht entschieden. Sicher ist nur, dass das bisherige Arbeitspapier des ehemaligen Bundesliga-Trainers von Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC Ende November ausläuft und sich nur im Falle einer erfolgreichen WM-Qualifikation automatisch bis nach der Endrunde im Sommer 2018 verlängert hätte.

Skibbe betonte nach der Pleite gegen Kroatien das gute Verhältnis zu den Verantwortlichen des griechischen Verbandes und zu den Spielern, die dem Coach in Person von Abwehrchef Sokratis (Borussia Dortmund) öffentlich auch den Rücken stärkten und die Schuld für die verpasste WM auf sich nahmen. “Ich werde sicher weitermachen. Ich bin sehr froh, Trainer der griechischen Nationalmannschaft zu sein“, hat der einstige Bundestrainer, der gemeinsam mit Teamchef Rudi Völler bei der WM 2002 bis ins Finale vordrang und erst dort Brasilien mit 0:2 unterlag, selbst kein Zweifel daran, im Amt zu bleiben.

Eine Blutauffrischung ist nötig

Zugleich richtete Skibbe den Blick direkt nach vorne und kündigte an, nun alle Kraft in eine erfolgreiche Qualifikation für die EM 2020 legen zu wollen. Auf die Fans, die die Mannschaft nach dem torlosen Remis in der Arena Georgios Karaiskakis in Piräus lautstark feierten, kann man sich in Griechenland bei diesem Vorhaben sicher verlassen.

Die Mannschaft benötigt objektiv betrachtet aber frisches Blut und mehr Qualität. Das hat auch Skibbe erkannt, der Hoffnungen in den Nachwuchs setzt und wohl vermehrt junge Spieler einbauen will – wenn er denn noch darf.