Matthias Ginter – über Mönchengladbach in den WM-Kader?

Schon vor dem Confederations Cup stand ein Vereinswechsel von Matthias Ginter im Raum, der indes stets betont hatte, zunächst das Turnier in Russland spielen und sich erst dann mit seiner Zukunft befassen zu wollen. Nach dem Triumph im Finale gegen Chile (1:0) hat sich Ginter nun aber rasch entschieden, Borussia Dortmund zu verlassen und sein Glück bei Borussia Mönchengladbach zu versuchen.

Bis zu 20 Millionen Euro Ablöse

Zwei Tage nach dem Finale von St. Petersburg gaben beide Vereine die Einigung über den Wechsel des Weltmeisters bekannt. Drei Jahre nach seiner zehn Millionen Euro teuren Verpflichtung vom SC Freiburg bringt Ginter dem BVB nun eine Ablöse von 17 Millionen Euro ein, die durch erfolgsabhängige Bonuszahlungen sogar noch auf bis zu 20 Millionen Euro steigen kann. Ein gutes Geschäft für den BVB, zumal Ginter in seinen drei Spielzeiten bei der Borussia den ganz großen Durchbruch nicht geschafft hat und mit Ömer Toprak sowie Dan-Axel Zagadou bereits zwei neue Innenverteidiger verpflichtet worden sind.

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Anders als in Dortmund, wo Ginter zwischen Abwehrzentrum, rechter Abwehrseite und defensivem Mittelfeld hin und hergeschoben wurde, wenn er überhaupt spielen durfte, plant man in Mönchengladbach fest mit dem 23-Jährigen in der Innenverteidigung als Partner von Jannik Vestergaard, dessen bisheriger Nebenmann Andreas Christensen nach zweijähriger Ausleihe zum FC Chelsea zurückgekehrt ist.

Ginter, der auch bei der TSG 1899 Hoffenheim sowie mehreren englischen Vereinen (u.a. Tottenham Hotspur) ein Thema war, unterschrieb in Mönchengladbach einen Vertrag bis 2021. Nachdem die Borussia bereits vor drei Jahren und auch im letzten Sommer vergeblich um den 14-fachen Nationalspieler geworben hatte, klappte es nun im dritten Anlauf und es soll für alle Beteiligten eine Erfolgsgeschichte werden.

Heißer Kampf um die Plätze im WM-Kader

Vor allem natürlich auch für Ginter, der mit regelmäßigen Einsätzen in Gladbach auch verbesserte Chancen in der Nationalelf und konkret auf einen Platz im Kader für die WM 2018 sehen dürfte. Beim Confederations Cup hat Ginter zwar mit starken Leistungen Werbung in eigener Sache betreiben können, doch ohne einen Stammplatz im Klub würde es mit Blick auf den WM-Kader aufgrund der sehr starken Konkurrenz wohl richtig eng.

Mit Jerome Boateng und Mats Hummels haben zwei Innenverteidiger ihren Platz sicher und auch auf Benedikt Höwedes dürfte Bundestrainer Joachim Löw kaum verzichten. Dahinter hoffen neben Ginter mit Antonio Rüdiger, Niklas Süle und Shkodran Mustafi drei weitere Innenverteidiger auf eine Nominierung, die allesamt ihre Qualitäten schon hinreichend unter Beweis gestellt und beim Confed Cup ebenfalls überzeugen konnten.

Im September geht die WM Qualifikation für 2018 dann in die nächste Runde. Deutschland trifft in Prag auf Tschechien. Die DFB Elf ist nach sechs Spieltagen noch immer ohne Punkteverlust, die Tschechen bräuchten einen Sieg, um noch in Reichweite von Platz 2 in Gruppe C zu bleiben. Drei Tage später spielt man in Stuttgart gegen Norwegen – die Kaderbekanntgabe für dieses WM-Quali Doppel wird mit Sicherheit erste Aufschlüsse über den WM-Kader bringen.