Matthias Ginter stellt in der Nationalmannschaft keine Ansprüche

In fünf der sechs Länderspiele im Herbst 2018 stand der bei verkorksten WM 2018 nicht eingesetzte Matthias Ginter in der Startelf der deutschen Nationalmannschaft. Nicht zufällig, hat sich der Abwehrspieler doch nach seinem Wechsel von Borussia Dortmund zu Borussia Mönchengladbach im Sommer 2017 zu einem Führungsspieler bei einem Top-Klub der Bundesliga entwickelt. Der 25-Jährige hat überdies noch viele Jahre vor sich, während sich Konkurrenten wie Jerome Boateng oder Mats Hummels schon eher im Herbst ihrer Karriere befinden.

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Daran, dass Borussia Mönchengladbach auf die Rückkehr in die Champions League hoffen darf, hat Ginter definitiv seinen Anteil. Nach einer Ende November erlittenen schweren Gesichtsverletzung war der gebürtige Freiburger zwar vor Weihnachten wochenlang außer Gefecht gesetzt, doch inzwischen ist Ginter zurück und gewillt, der Mannschaft aus einem kleinen Formtief zu verhelfen. Bei den jüngsten drei sieglosen Partien mit nur einem Punkt war Ginter stets einer der besseren Gladbacher. “Ich glaube, dass ich mit meinen Leistungen auch im Jahr 2019 sehr zufrieden sein kann. Mir ist wichtig, dass ich eine ständige Entwicklung bei mir erkenne“, analysierte der bei der Borussia in der Innenverteidigung gesetzte Defensivmann die jüngsten Begegnungen aus persönlicher Sicht im “Kicker“ durchaus nachvollziehbar.

Ginter stellt keine Ansprüche

Klar dürfte sein, dass Ginter dem Kader von Bundestrainer Joachim Löw für die Länderspiele Ende März auf freundschaftlicher Ebene gegen Serbien (20. März) und zum Auftakt der EM-Qualifikation 2020 in den Niederlanden (24. März) angehören wird. Davon, Forderungen zu stellen, ist der Gladbacher indes weit entfernt: “Ich bin kein Mensch, der Ansprüche stellt, ich betrachte mich immer als Teil der Mannschaft. Aber natürlich: Die Führungsrolle in Gladbach hat auch Auswirkungen auf die Nationalmannschaft. Und ich bin sehr dankbar für das Vertrauen des Bundestrainers. Dieses Vertrauen möchte ich mit Leistung zurückzahlen und dazu beitragen, dass Deutschland wieder unter die Top-Nationen zurückkehrt.“

Nicht von Bedeutung ist es für Ginter überdies, ob ihn der Bundestrainer als Innenverteidiger, wie auch schon häufiger als rechter Verteidiger einer Viererkette oder als Teil einer Dreierkette nominiert: “Ich bin flexibel, was die Position angeht.“

Große Konkurrenz im Defensivbereich

Mit den Routiniers Hummels und Boateng sowie Niklas Süle, Antonio Rüdiger, Thilo Kehrer oder Jonathan Tah ist die Konkurrenz im Abwehrzentrum allerdings nicht gerade gering. Und die meisten Konkurrenten können sich anders als Ginter regelmäßig auch auf internationaler Bühne präsentieren.

Nichtsdestotrotz ist es für Ginter in Sachen Zukunftsplanung nicht entscheidend, ob Gladbach kommende Saison in der Königsklasse dabei ist. “Meine sportliche und persönliche Zufriedenheit hängt nicht alleine von einer Teilnahme an der Champions League ab. Klar will jeder international, und auch da auf höchstem Niveau, spielen. Doch es gibt viele andere Faktoren, die für mich eine Rolle spielen, ob ich mich irgendwo wohlfühle“, so Ginter, der keinen Zweifel daran lässt, dass letzteres in Mönchengladbach der Fall ist und sich deshalb auch keine Gedanken über das kolportierte Interesse von Klubs wie dem FC Arsenal oder Tottenham Hotspur machen will.