EM-Qualifikation: Schon zwei Spielwertungen am grünen Tisch

In der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich ist in allen neun Gruppen die Hälfte der Partien absolviert. Entscheidungen sind noch keine gefallen, wenngleich einige Mannschaften schon sehr klaren Kurs auf die Endrunde genommen haben. Überraschenderweise müssen aber auch einige große Nationen wie die Niederlande und sogar Weltmeister Deutschland trotz der Aufstockung des Teilnehmerfeldes von 16 auf 24 Mannschaften noch um ein direktes Ticket für Frankreich bangen.

Skandale in Serbien und Montenegro

Mirko Vucinic montenegrinische Nationalmannschaft

Abb1. Mirko Vucinic

Überschattet wurde die bisherige Qualifikation für die Euro 2016 in Frankreich durch gleich zwei unschöne Vorkommnisse, die Spielabbrüche unausweichlich machten. In Gruppe I kam es am 14. Oktober in Belgrad zum Duell Serbien gegen Albanien, das aufgrund der politischen Spannungen und den Geschehnissen in der jüngeren Vergangenheit von vornherein als Risikospiel gewertet wurde. Deshalb wurde auf Empfehlung der UEFA Fans aus Albanien der Zutritt zum Stadion komplett versagt, was allerdings eine aufgeheizte Stimmung auf den Rängen und auch auf dem Rasen nicht verhindern konnte.

Zum Eklat kam es in der 42. Spielminute, als beim Stand von 0:0 eine Drohne über dem Spielfeld auftauchte, an der eine Flagge mit den Umrissen eines großalbanischen Reiches befestigt war, wie es von albanischen Nationalisten seit langem gefordert wird. Nachdem der serbische Verteidiger Stefan Mitrovic die Flagge heruntergerissen hatte und die albanischen Auswahlspieler diese daraufhin zurückholten, entwickelte sich auf dem Platz eine Prügelei, in die auch einige aufs Spielfeld gelangte Zuschauer verwickelt waren. Schiedsrichter Martin Atkinson unterbrach die Partie, die letztlich nicht mehr angepfiffen wurde, weil sich die albanische Elf aus Angst vor den Zuschauern weigerte, weiterzuspielen. Deshalb wurde die Partie von der UEFA mit 3:0 für Serbien gewertet, doch gleichzeitig wurden Serbien aufgrund der Vorfälle drei Punkte abgezogen, sodass letztlich beide Nationen verloren.

Russland siegt am grünen Tisch

Am 27. März war der deutsche Schiedsrichter Deniz Aytekin gezwungen, die Begegnung Montenegro gegen Russland vorzeitig zu beenden. Zwar pfiff Aytekin noch einmal an, nachdem der russische Keeper Igor Akinfejew kurz nach dem Anpfiff von einem Feuerwerkskörper getroffen wurde und verletzt ausgewechselt werden musste, doch nach erneuten Ausschreitungen in der 67. Minute zog Aytekin beim Stand von 0:0 einen Schlussstrich.

Die UEFA wertete die Begegnung mit einem 3:0-Sieg für Russland, das damit in der Euro Quali Gruppe G Österreich und Schweden auf den Fersen bleibt. Für Montenegro, das außerdem ein Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen muss und zudem eine Bewährungsstrafe für zwei Jahre erhielt, bedeutete die Pleite am grünen Tisch dagegen einen herben Dämpfer für die Hoffnung, erstmals bei einem großen Turnier dabei zu sein.

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Abb1.: Wikimedia, Илья Хохлов/Ilya Khokhlov/Ilja Chochłow (CC BY-SA 3.0)