Wiener Ernst Happel Stadion ausverkaufte Ränge auf der Kurve

EM-Tickets: Hohe Nachfrage in Österreich – Frust in Nordirland

Vier Monate sind es noch bis die EM 2016 mit der Partie zwischen Gastgeber Frankreich und Rumänien am 10. Juni eröffnet wird und in ganz Europa sitzen Zig-Tausende Fans über ihren Reiseplänen. Trotz der seit den Geschehnissen in Paris am 13. November am Rande des Freundschaftsspiels zwischen Frankreich und Deutschland großen Angst vor Terroranschlägen wollen es sich die meisten Fans nicht nehmen lassen, ihr Team vor Ort auf ganz großer Bühne zu unterstützen.

Das gilt natürlich besonders für die Anhänger aus den Ländern, die keine Stammgäste bei Welt- und Europameisterschaften. Beispielsweise für die Fans in Österreich und Nordirland, die eine lange Leidenszeit hinter sich haben.

Österreich: Viel zu wenig Karten

Österreich nahm zwar 2008 an der EM im eigenen Land teil, scheiterte aber als Gastgeber bereits nach der Vorrunde. Die letzte sportliche Qualifikation für ein großes Turnier gelang der Alpenrepublik zehn Jahre zuvor, als die mit Stars wie Toni Polster oder Andreas Herzog gespickte ÖFB-Auswahl indes bei der WM 1998 in Frankreich auch schon nach der Gruppenphase ausschied. Nun aber gelang der neuen Generation als Gruppensieger mit bemerkenswerten 28 von 30 möglichen Punkten die souveräne Qualifikation, was in Österreich für Euphorie rund um das Team von Trainer Marcel Koller sorgt. 300.000 Ticketbestellungen von rot-weiß-roten Fans gingen beim ÖFB, der indes lediglich 31.000 Karten für seine drei Vorrundenspiele gegen Portugal, Island und Ungarn erhalten hat. ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig will nun nichts unversucht lassen, um noch mehr EM 2016 Tickets für die österreichischen Anhänger herauszuschlagen: „Wir haben der UEFA bereits mitgeteilt, dass wir jede Karte, die von unserem jeweiligen Gruppengegner nicht benötigt wird, sofort für unsere Fans nehmen. Logistisch wäre das kein Problem, die Stadien sind so konzipiert, dass die Fanblöcke jederzeit erweitert werden können“, erklärte Ludwig gegenüber der “Kronen Zeitung“, wobei sehr fraglich ist, ob dieses Ansinnen Erfolg haben wird.

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Nordirland: Vergabepraxis sorgt für Ärger

Denn schließlich sind auch die Fans aus anderen Ländern heiß auf EM-Tickets. Sogar noch deutlich länger als in Österreich musste man in Nordirland auf die Qualifikation für ein großes Turnier warten. Letztmals war das Team von der Insel bei der WM 1986 dabei. Kein Wunder, dass nun viele der ohnehin als reisefreudig bekannten Nordiren in Frankreich dabei sein wollen.

Die bisherige Vergabe der Tickets sorgt in Nordirland aber für viel Frust. So sind laut einem Bericht des „Belfast Telegraph“ viele Fans leer ausgegangen, die nachweislich mit einem sogenannten Block-Ticket alle Qualifikationsspiele besucht haben, wohingegen andere Anhänger Karten bekamen, die keinem einzigen Quali-Spiel beiwohnten.

Der nordirische Verband IFA teilte nach der öffentlichen Kritik mit, dass man sich in Zusammenarbeit mit der UEFA darum bemühe, den treuesten Fans doch noch Tickets für die Spiele gegen Polen, die Ukraine und Deutschland zu verschaffen.

Abb.1: Wikimedia, 03petrim