Was sind Favelas und was passiert während der WM 2014?

Das Wort Favela stammt aus dem portugiesischen und bezeichnet ein Armenviertel. Der Name Favela bezeichnet eine brasilianische Kletterpflanze. Ähnlich wie die Pflanze, siedelten sich die Armenviertel an den Bergen Rio de Janeiros an und „kletterten diese hoch“, sprich sie breiteten sich rapide um dieses Gebiet aus. Favelas entstanden nach der Abschaffung der Sklaverei im Jahre 1888. Seither haben sich die Slums stetig ausgebreitet.

Favela Rocinha in WM 2014 Stadt Rio de Janeiro

Abb.1: Die Favelas im Stadtteil Rocinha gilt als die größte ihrer Art und bietet rund 250.000 Menschen Platz

In Rio de Janeiro geht man davon aus, dass etwa 30% der Bevölkerung in diesen Armenvierteln leben. Als größte Favela Südamerikas gilt die Rocinha im Süden Rios. Es wird geschätzt das 250.000 Menschen in dieser Siedlung leben. Favelas befinden sich hauptsächlich in Randlagen der größten Städte Brasiliens. Sie sind Siedlungen in denen die Einwohner nicht über rechtlich legalen Grund verfügen. Die Behausungen in Favelas sind sehr einfach gehalten. Sie werden aus einfach zu beschaffenden Materialien gebaut. Oft bestehen diese lediglich aus Palmwedeln, Kistenbrettern oder Blechkanistern. In den Großstädten werden vor allem Holzbretter und Steine für die Behausung verwendet. Für viele Bewohner ist der Fußball die einzige Chance – auch Spieler im WM-Kader von Brasilien wurden in Favelas geboren.

Favelas werden oft als „Stadt in der Stadt“ bezeichnet, da sie von der Verwaltung der Städte unabhängig organisiert sind. Die Leitung der Siedlungen obliegt zumeist dem Anführer des ansässigen Drogenkartells. Für die Fußballweltmeisterschaft 2014 wurde eine sogenannte Friedenspolizei installiert. Diese soll künftig für Sicherheit sorgen.

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Abb.1: Wikimedia/chensiyuan (CC BY-SA 2.0)