EM 2021 Austragungsort Krestowski-Stadion in St. Petersburg (Russland)

Das Krestowski-Stadion in St. Petersburg dürfte vielen Fans noch ausgezeichneten im Gedächtnis sein. Es war Austragungsort des Confed-Cups 2017 und der WM 2018. Mit der EM 2021 wird zum ersten Mal innerhalb von nur fünf Jahren ein Stadion Gastgeber von allen fußballerischen Großereignissen sein, an denen sich europäische Nationalmannschaften beteiligen können. Ursprünglich wäre es sogar nur ein Zeitraum von 4 Jahren gewesen, der jedoch wegen der Coronavirus-Verschiebung um ein Jahr verlängert wurde.

Allgemein gilt das Krestowski-Stadion als das schönste der russischen WM-Stadien und wurde deshalb ausgewählt. Zudem hat die UEFA dem russischen Verband frühzeitig mitgeteilt, es solle keine zu östlich gelegene Arena auswählen. Schließlich handele es sich um eine Europameisterschaft.

Eigentlich sollten in St. Petersburg nur drei Spiele der EM Gruppe B ausgetragen werden, da die UEFA aber Dublin kurzfristig als EM 2021 Spielort strich, werden an diesem Standort auch noch die drei Gruppenspiele der EM Gruppe E 2021 ausgetragen. Zudem ist Sankt Petersburg noch Austragungsort von einem EURO 2021 Viertelfinale.

Krestowski-Stadion St. Petersburg

Krestowski-Stadion in St. Petersburg (Quelle Wikipedia: A.Savin)

Krestowski-Stadion in St. Petersburg: Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Eröffnet: 2017
  • Kapazität: 69.501
  • Kosten: 750 Millionen Euro
  • EM-Spiele: 6 Gruppenspiele, 1 Viertelfinale

Die Geschichte des Krestowski-Stadions

Seinen Namen verdankt das Krestowski-Stadion seinem Standort, liegt es doch auf der Krestowski-Insel. Auf dieser befand sich bis 2006 das alte Kirow-Stadion. Dieses stammte aus dem Jahr 1932 und war endgültig zu alt für die großen russischen Pläne geworden. Es wurde deshalb abgerissen. Bereits 2004 gab St. Petersburg grünes Licht für den Neubau. Es wurde ein Entwurf des japanischen Architekten Kishō Kurokawa ausgewählt. Dieser entschied sich für ein Stadion, das deutlich erkennbar der Veltins-Arena in Gelsenkirchen nachempfunden war. Das Krestowski-Stadion sollte ein schließbares Dach und einen herausfahrbaren Rasen bekommen. Auch in der UEFA Nations League war dieses schon zu sehen.

Baubeginn war schließlich im Jahr 2007, nachdem die Überreste der Kirow-Arena vollständig beseitigt waren. Schon vom ersten Tag an gab es große Probleme mit dem Untergrund. Der Platz für das Fundament lief immer wieder voller Wasser. Der Untergrund auf der Insel war zudem zu weich für schweres Gerät und die Baumaterialien. Die Arbeiten verkomplizierten und verlängerten sich beträchtlich.

Auch die Kosten explodierten. Die Russen mussten rund um die Insel Aufschüttungen mit Sand vornehmen, um das Gerät heranschaffen zu können. Die Baumaterialien wurden überwiegend auf dem Festland aufbewahrt und einzeln herangeführt. Hierfür wurden spezielle Verkehrswege gebaut. Um das Fundament trocken zu legen, wurde eine Art Schutzwall in den Boden getrieben. Anschließend wurde der Bauplatz leergepumpt und trockengelegt. Diese besonderen Baumaßnahmen sind bis zum heutigen Tag gut zu sehen.

Ursprünglich sollten die Arbeiten bis 2009 abgeschlossen sein. Das Stadion sollte knapp über 300 Millionen Euro kosten. Durch die Probleme mit dem Untergrund, erwies sich beides schnell nicht mehr als eine optimistische Hoffnung. Die Kosten erreichten nach offiziellen Angaben 42,8 Milliarden Rubel bzw. 750 Millionen Euro. Nach inoffiziellen Schätzungen kletterten sie sogar auf 930 Millionen Euro.

Teilweise gehen Experten auch von mehr als einer Milliarde Euro aus. Die Arbeiten selbst verzögerten sich bis 2017. Die Krestowski-Arena wurde gerade rechtzeitig vom Confed-Cup fertig. Es bekam wegen der langen Bauzeit den Spottnamen „das russische Zehn-Jahres-Stadion“.

Wie provisorisch und schnell am Ende alles gehen musste, beweisen drei beeindruckende Dinge: Erstens gab es zur Eröffnung am 22. April 2017 noch nicht einmal Möbel in den Spielerkabinen. Zweitens durften aus Sicherheitsgründen zu diesem Zeitpunkt nur 30.000 Personen ins Stadion. Drittens erinnerte die FIFA daran, dass es in einem Stadion eigentlich aus Essensstände geben sollte. Bis zum Beginn des Confed-Cups mussten insgesamt 33 eilig neu errichtet werden. Tatsächlich gelang es den Russen aber, all diese Probleme bis zum Confed-Cup zu beheben. Inzwischen gilt das Krestwoski-Stadion als eine der besten Arenen in Europa überhaupt.

Das ist der EM 2021-Spielort St. Petersburg

St. Petersburg ist Russlands westlichste Metropole. Zu Zeiten der Zaren war sie sogar Hauptstadt des Riesenreichs. Heute leben in St. Petersburg rund fünf Millionen Menschen. Nach Moskau ist St. Petersburg damit die zweitgrößte Stadt Russlands. Zugleich handelt es sich um die viertgrößte Stadt Europas. Historisch gesehen war die 1703 gegründete Metropole auch unter zwei anderen Namen bekannt: Zu Zeiten der Sowjetunion hieß sie erst Petrograd und dann Leningrad. Berühmtester Sohn der wunderschönen Stadt an der Newa ist der russische Präsident Wladimir Putin.

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