DFB-Präsident will Neuanfang

In zwei Wochen startet die Bundesliga in die neue Saison und noch immer ist die aus deutscher Sicht völlig verkorkste WM 2018 seitens des DFB nicht einmal ansatzweise aufgearbeitet worden. Erst am 24. August, am Tag des Eröffnungsspiels der Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und der TSG 1899 Hoffenheim, wird es nach Informationen der “Sport Bild“ zu einem Austausch zwischen Bundestrainer Joachim Löw und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff auf der einen sowie dem Präsidium des DFB auf der anderen Seite kommen. Dabei werden die Leistungen der Spieler im Deutschland Trikot besprochen.

Knapp zwei Monate nach der 0:2-Niederlage im letzten Gruppenspiel der WM gegen Südkorea und dem damit verbundenen, historischen ersten Vorrunden-Aus einer deutschen Nationalmannschaft bei einer WM überhaupt wird dann vor allem der Bundestrainer gefordert sein, die aus seiner Sicht wesentlichen Gründe für das ebenso enttäuschende wie überraschende Aus des Weltmeisters und Mitfavoriten darzulegen.

Vertrauen für Joachim Löw

In einem Grußwort im DFB-Journal hat sich der selbst alles andere als unumstrittene DFB-Präsident Reinhard Grindel nun bereits vorab zu Wort gemeldet und abermals Veränderungen angemahnt, zugleich aber Joachim Löw das volle Vertrauen ausgesprochen: “Wir brauchen jetzt einen Neuanfang – sportlich und personell. Das Präsidium des DFB ist davon überzeugt, dass unser Bundestrainer Jogi Löw die dafür notwendige Motivation, Kraft und Kompetenz hat, diesen Umbruch zu gestalten. Grindel stützt diese Rückendeckung für Löw vor allem auch auf die Erkenntnisse aus dem im Sommer 2017 ohne zahlreiche, vermeintliche Leistungsträger gewonnenen Confederations Cup, als Löw mit vielen jungen Spielern eine Mannschaft formte, die laut dem DFB-Präsidenten “einen erfrischenden Fußball spielte, den wir bei der WM vermisst haben.“

In seinem Statement brachte Grindel überdies den Wunsch zum Ausdruck, dass die Vereine, der Verband und die Liga künftig noch besser zusammenarbeiten sollen. “Um den Neuanfang zu gestalten, ist der enge Schulterschluss mit der Liga unerlässlich“, der darüber hinaus auch andeutete, dass im Nachwuchsbereich, angelehnt an die Vorbilder Belgien und Frankreich, wieder mehr Wert auf Individualität gelegt und mehr Spezialisten für einzelne Positionen ausgebildet werden sollen.

Kadernominierung am 31. August

Man darf auf jeden Fall gespannt sein, mit welchen Ergebnissen sich Löw, Grindel und Co. nach der WM-Analyse an die Öffentlichkeit wenden. Viel Zeit bleibt danach freilich nicht, bevor es schon wieder Ernst wird. Denn bereits am 6. September trifft die deutsche Mannschaft am ersten Spieltag der neuen UEFA Nations League in der Münchner Allianz Arena auf Weltmeister Frankreich. Drei Tage später steht zudem in Sinsheim ein Testspiel gegen Peru auf dem Programm. Den Kader für diese beiden Spieler, der mit Spannung erwartet wird und einige interessante Entscheidungen mit sich bringen könnte, wird voraussichtlich am 31. August bekannt gegeben. Dann werden auch die WM Songs endgültig Geschichte sein.